Wer steckt hinter dem Zahlungsslogan „made in France“?

Wer steckt hinter dem Zahlungsslogan „made in France“?
Wer steckt hinter dem Zahlungsslogan „made in France“?
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Das CB-Netzwerk wurde vor 40 Jahren gegründet und ist seit langem unverzichtbar. Dieses kleine Logo, das auf den meisten Bankkarten zu finden ist, garantiert die Akzeptanz von Bankkartenzahlungen in ganz Frankreich. Allerdings hat die Konkurrenz durch die amerikanischen Netzwerke Visa und Mastercard im Laufe der Jahre zugenommen. Um dem entgegenzuwirken, hat sich das Kartenzahlungsnetzwerk CB dafür entschieden, mit dem Slogan seine französische Herkunft hervorzuheben „Made in France ist besser, wenn man in Frankreich bezahlt.“

CB, ein historisch französisches Akzeptanznetzwerk

Um akzeptiert zu werden, muss eine per Bankkarte getätigte Transaktion über ein Zahlungsnetzwerk erfolgen. In Frankreich teilen sich drei große Player diesen Markt, der der breiten Öffentlichkeit oft unbekannt ist: die beiden amerikanischen Unternehmen Visa und Mastercard sowie das französische CB-Netzwerk. Letztere wird vom Groupement des Cartes Bancaires verwaltet, in dem die wichtigsten französischen Banken zusammengeschlossen sind. Eine Bankkarte mit dem CB-Logo nutzt somit dieses Netzwerk zur Validierung der durchgeführten Transaktionen.

Die Geschichte des CB-Netzwerks reicht 40 Jahre zurück. Vor der Gründung des CB-Netzwerks existierten zwei große Netzwerke nebeneinander: das „Carte Bleue“-Netzwerk, das die Banken BNP, Crédit Lyonnais, CIC, SG und CCF in Partnerschaft mit Visa vereinte, und „Carte Verte“ von Crédit Agricole mit Mastercard. Damals waren die Dinge kompliziert: Beispielsweise waren in den Geschäften mehrere Zahlungsterminals erforderlich, um jedes Netzwerk akzeptieren zu können. Der damalige Wirtschaftsminister Pierre Bérégovoy forderte die Banken daher auf, ein einheitliches Akzeptanznetzwerk zu schaffen.

So wurde 1984 CB geboren, gefolgt vom National Card Payment System (SNPC). Auf den neuen Bankkarten ist das historische CB-Logo auf blau-grünem Hintergrund angebracht. Ab sofort ist es in Frankreich möglich, an allen Geldautomaten Geld abzuheben und an jedem Zahlungsterminal zu bezahlen. Eine große Veränderung, die eine schnelle und bedeutende Entwicklung bei der Verwendung von Bankkarten ermöglicht hat.

Warum hebt das CB-Netzwerk seine „Made in France“-Seite hervor?

Der Erfolg von CB muss in Frankreich und im Ausland nicht mehr nachgewiesen werden, wie Philippe Laulanie, General Manager von CB, beweist: „CB ist ein französischer Industrieerfolg, genau wie Atomkraft, Ariane oder Airbus. Heute machen wir fast 20 % der Kartenzahlungen in Europa aus.“ Doch seit der Verabschiedung einer Verordnung durch die Europäische Union im Juni 2016 haben sich die Dinge geändert. Tatsächlich sind Banken im Namen des freien Wettbewerbs nicht länger verpflichtet, das CB-Netzwerk anzubieten.

Bisher wurden in Frankreich ausgestellte Karten grundsätzlich mit einem Co-Badge versehen. Mit anderen Worten: Sie könnten auf französischem Territorium mit dem CB-Netzwerk und im Ausland mit einem anderen Netzwerk, Visa oder Mastercard, operieren. Ein System, das sich bewährt hat, wie Philippe Laulanie meint: „Cobadging ist das Beste aus beiden Welten.“ Die europäische Verordnung von 2016 hat die Situation jedoch verändert. Insbesondere können Banken nun „Mastercard Only“- oder „Visa Only“-Karten, also ohne CB-Netz, anbieten.

Angesichts dieses neuen Wettbewerbs, der durch die Möglichkeit, bei Online-Zahlungen sein Netzwerk frei wählen zu können, noch verstärkt wurde, wollte CB zum Gegenangriff übergehen. „Wir müssen den Franzosen erklären, dass die Entscheidung für CB eine bürgerliche Geste ist“ gibt der Generaldirektor von CB bekannt. Das Netzwerk „made in France“ möchte seine führende Position in den Akzeptanznetzwerken behaupten. Das Konsortium hat sich insbesondere dafür entschieden, sein Logo auf den neu ausgegebenen Bankkarten auf einem blauen, weißen und roten Hintergrund anzuzeigen.

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