Seit dem 1. Juni können im Rahmen eines Pilotprojekts vierzig Waadtländer Gendarmen den Umgang mit dem Taser erlernen, einem Gerät, das bisher spezialisierten Interventionseinheiten vorbehalten war. Das RTS verschaffte sich einen ersten Überblick über die Ergebnisse, bevor im kommenden Frühjahr ein Abschlussbericht erwartet wird.
Die ersten Zahlen der Waadtländer Kantonspolizei zeigen, dass der Taser vereinzelt hauptsächlich zu Abschreckungszwecken eingesetzt wurde. Angesichts von Personen, die mit scharfen Gegenständen bewaffnet waren oder gefährliches Verhalten an den Tag legten, genügte die einfache Entnahme des Geräts aus der Hülle, um die Spannungen zu beruhigen, ohne dass geschossen werden musste.
Lediglich ein Eingriff erforderte den Einsatz des Tasers: Eine mit einem Messer bewaffnete Person wurde mit dem Gerät neutralisiert. Es wurden keine Verletzungen gemeldet und der Mann wurde zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.
Einsatz für die Verkehrspolizei wird untersucht
Der Taser funktioniert, indem er ein elektrisches Signal sendet, das eine vorübergehende Kontraktion der Muskeln auslöst und dadurch die Zielperson außer Gefecht setzt, ohne ernsthafte Verletzungen zu verursachen. Nach Angaben der Polizei bietet das neue Modell, das in diesem Pilotprojekt zum Einsatz kommt, eine erhöhte Präzision und eine verbesserte Effizienz.
Der Einsatz von Tasern könnte bald auf andere Polizeikräfte in der Schweiz ausgeweitet werden. Der Bundesrat plant eine Änderung der Verordnung, um es der Verkehrspolizei zu ermöglichen, sich auch mit diesem Gerät auszurüsten. Die genauen Einsatzbedingungen und die Umstände, unter denen es eingesetzt werden kann, müssen jedoch noch festgelegt werden.
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Robin Baudraz/Probe
Swiss