Eine sechste Person starb nach dem Anschlag, der Ende Dezember in Deutschland auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt verübt wurde, wie Agence France-Presse (AFP) am Montag, dem 6. Januar, aus gerichtlicher Quelle erfuhr. Eine 52-jährige Frau sei im Krankenhaus gestorben, teilte die Staatsanwaltschaft mit, zwei Wochen nach dem Autoanschlag am 20. Dezember in dieser Stadt im Zentrum des Landes.
Der Täter des Angriffs, ein 50-jähriger saudischer Arzt, stürmte in die Menschenmenge und verletzte laut jüngstem Bericht der Behörden 299 Menschen, bevor er noch am selben Abend von der Polizei festgenommen wurde. Aktuelle Untersuchungen „Geben noch kein klares Bild“ seiner Absichten erklärte Innenministerin Nancy Faeser Ende Dezember.
Taleb Jawad Al-Abdulmohsen war in den sozialen Netzwerken sehr aktiv und hatte vor dem Angriff besorgniserregende Signale vervielfacht. Er „passt in kein bisher bekanntes Muster“ Behörden, so der Minister.
Feindlich gegenüber dem Islam
Dieser Mann, der 2006 nach Deutschland kam, war bekannt für seine radikal feindseligen Ansichten über den Islam, nachdem er mit seiner Religion gebrochen hatte, und für seine Unterstützung rechtsextremer Verschwörungsgeschichten über einen „Islamisierung“ von Europa.
Nach Ansicht des Gerichts könnte der Mann damit gehandelt haben, um die mangelnde Unterstützung der deutschen Behörden anzuprangern, die für das Asyl saudischer Flüchtlinge zuständig sind.
Der tödliche Angriff rückte Einwanderung und Sicherheit in den Mittelpunkt des Wahlkampfs für die vorgezogenen Parlamentswahlen am 23. Februar, wobei die Opposition die mangelnde Festigkeit der Mitte-Links-Koalition von Bundeskanzler Olaf Scholz anprangerte.
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