Eine Apotheke konsultieren statt Notfälle, ein Reflex, der noch „nicht sehr präsent“ ist – rts.ch

Eine Apotheke konsultieren statt Notfälle, ein Reflex, der noch „nicht sehr präsent“ ist – rts.ch
Eine Apotheke konsultieren statt Notfälle, ein Reflex, der noch „nicht sehr präsent“ ist – rts.ch
-

Vor einem Jahr riefen Apotheker in der Westschweiz zu Beratungsgesprächen in Apotheken auf, um die Überlastung der Notaufnahmen von Krankenhäusern zu verringern. Doch die Apothekenberatungen scheinen es nicht möglich gemacht zu haben, auf die angespannte Situation in den letzten Feiertagen zu reagieren.

Bei Rückenschmerzen, Grippesymptomen oder Brennen können Sie bei einer Apothekenberatung bestimmte Medikamente ohne ärztliche Verschreibung erhalten. Doch während der Ferien zum Jahresende 2024 waren es die Notfälle, die in der Romandie erneut unter Druck standen. Der Rettungsdienst des Walliser Spitals musste mit einer „ausserordentlichen Überlastungssituation“ rechnen. Und im Kanton Waadt erlebten die zentralen Bereitschaftsärzte am 30. Dezember mit 1600 Telefonanrufen einen Höhepunkt.

Es gibt keine offiziellen Waadtländer Statistiken, aber die Patienten scheinen nicht den Reflex angenommen zu haben, zuerst eine Apotheke aufzusuchen, so Christophe Berger, Präsident der Waadtländer Apothekengesellschaft, in einem Interview am Dienstag in Matinale.

Während des Neujahrsfestes betreute der Apotheker nach eigenen Angaben „Patienten, die Notfallzentren aufgesucht hatten und Medikamente brauchten, die meist ohne Rezept verabreicht werden können, zum Beispiel gegen Erkältungssymptome.“

Ausgebildete Apotheker

Christophe Berger erinnert daran, dass Apotheker speziell für diese Notfallkonsultationen geschult wurden und bei Bedarf weiterleiten. Doch obwohl die Apothekenberatung günstiger ist als die Notaufnahme, wird sie von der Grundversicherung nicht erstattet. Christophe Berger hofft, dass das Parlament die Situation in naher Zukunft ändern wird.

Der Apotheker betont, wie wichtig es ist, vor Perioden zu kommunizieren, bei denen die Gefahr einer Überlastung besteht. Der Staat Waadt seinerseits hält es ebenfalls für sinnvoll, im Januar, während der Grippezeit, das Bewusstsein zu schärfen, wie er es letztes Jahr getan hat.

Westschweiz betroffen

Der Kanton Genf teilte seinerseits im Dezember mit. Der Kanton hatte daran erinnert, dass es im Falle einer nicht lebenswichtigen medizinischen Situation Alternativen zum Notdienst gibt. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich zunächst an die behandelnden Ärzte oder im Falle ihrer Abwesenheit an die Ärztevereinigung des Kantons Genf zu wenden. Der Kanton verwies zudem auf Hausarztdienste, den pädiatrischen Bereitschaftsdienst, psychiatrische und ärztlich-zahnärztliche Konsultationen sowie Apotheken.

Ende 2024 teilte das Walliser Spital seinerseits mit, dass seine Teams mit einer „ausserordentlichen Überlastungssituation“ konfrontiert seien. Es geht um die Zahl der Verletzten auf den Skipisten und die Grippe. Das Wallis verstärkt in den kommenden Wochen das Notfallpersonal mit neun zusätzlichen Stellen.

>> Hören Sie sich noch einmal das Interview mit Mathias Reynard an:

Welche Lösungen gibt es für das Walliser Spital, das während der Ferienzeit überlastet ist? Interview mit Mathias Reynard / Forum / 7 Min. / Samstag um 18:03 Uhr

Radiothema: Céline Tzaud

Adaptionswebsite: Julie Liardet

Schweizer

-

PREV „Das Streikgesetz wird weiteren Änderungen unterliegen“
NEXT Die Schweizer Inflation sinkt erneut, was auf weitere Zinssenkungen der Zentralbanken hindeutet