Unter der Regie der Genferinnen Laura Cazador und Amanda Cortés untersucht Autour du feu die Kämpfe von Aktivisten anhand einer beispiellosen Konfrontation zwischen zwei Generationen von Aktivisten. Diese geschlossene Sitzung hinterfragt die Entwicklung des zivilen Ungehorsams und den Einsatz von Gewalt in politischen und sozialen Kämpfen.
Der Film „Autour du feu“ wird diesen Dienstag im Kino BIO in Carouge uraufgeführt, bevor er in die Westschweiz auf Tournee geht. Diese originelle geschlossene Sitzung, die bereits an den Solothurner Tagen mit einem Preis ausgezeichnet wurde, bringt zwei ehemalige Mitglieder der Fasel-Bande und drei junge Aktivisten von heute zusammen, um über die Entwicklung politischer und sozialer Kämpfe nachzudenken.
Ein Abend zur Auseinandersetzung mit zwei Epochen
Autour du feu bietet eine beispiellose Begegnung zwischen Aktivisten der 70er Jahre und einer neuen Generation von Aktivisten. Jacques Fasel und Daniel Bloch, symbolträchtige Figuren der gleichnamigen Band, folgen der Einladung zum Dialog mit drei jungen Aktivisten, die sich mit zeitgenössischen Kämpfen beschäftigen: Ökologie, der antirassistische und antifaschistische Kampf oder auch die Verteidigung des ZAD.
Laura Cazador beschreibt den Film als „eine Nacht intensiver Diskussionen über zivilen Ungehorsam und die Anwendung von Gewalt“. Im Hintergrund hinterließ die Ende der 1970er-Jahre aktive Fasel-Bande mit Raubüberfällen und einer Geiselnahme ihre Spuren in der Schweizer Geschichte, was zu einem aufsehenerregenden Prozess und Haftstrafen von 15 bis 20 Jahren führte. aus dem Gefängnis. „Sie haben ihren Versuch, eine Revolution in der Schweiz anzuführen, teuer bezahlt“, betont der Regisseur.
Eine Entwicklung der Kämpfe
Dieser Film entstand aus dem Wunsch heraus, diese beiden Generationen von Aktivisten zu konfrontieren. „Wir hatten den Eindruck, dass wir beim Thema Gewalt 40 Jahre später weitergekommen sind“, erklärt Laura Cazador. Heutzutage finden militante Kämpfe in unterschiedlichen Umgebungen statt, die weniger durch den Einsatz von Waffen oder direkte Gewalt gekennzeichnet sind.
In diesem Sinne befragt der Film die Protagonisten nach den wirksamsten Handlungsmitteln und den Gemeinsamkeiten, die diese Generationen von Aktivisten verbinden. „Was diese beiden ehemaligen Abenteurer mit den jungen Aktivisten verbindet, sind starke Überzeugungen und ein tiefes Engagement für ihre jeweiligen Anliegen.“
Eine wenig bekannte Geschichte in der Schweiz
Die Fasel Band ist der breiten Öffentlichkeit, insbesondere der jüngeren Generation, noch wenig bekannt. Laura Cazador gesteht, dass sie selbst von ihrer Geschichte nichts wusste, bevor sie sie traf: „Als wir sie entdeckten, wollten wir ihre Geschichte sofort mit aktuellen Ereignissen konfrontieren und sehen, wie sich die Kämpfe seitdem entwickelt haben.“
Der Film wirft auch eine grundlegende Frage auf, die einer der jungen Aktivisten im Film stellt: „Sind Revolutionen in unserer friedlichen Schweiz gerechtfertigt?“ Umso ergreifender ist die Frage dieser jungen Frau algerischer Herkunft, deren Eltern für die Unabhängigkeit ihres Landes kämpften.