Die CFDT verklagt die Gruppe und prangert einen „sozialen Unterprivilegierten“ an

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In den letzten Jahren wurden 344 Geschäfte verpachtet oder an Franchisenehmer übergeben, was laut CFDT erhebliche soziale Folgen für die 27.000 betroffenen Mitarbeiter hatte. Carrefour bestreitet dies und behauptet, dass diese Lösung es ihm erlaube, die Schließung seiner Filialen zu vermeiden.

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Veröffentlicht am 01.10.2025 17:44

Lesezeit: 3min

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Eine Frau betritt am 13. Januar 2021 einen Carrefour-Supermarkt in Saint-Herblain bei Nantes. Illustratives Foto. (LOIC VENANCE / AFP)

„Carrefour wünscht Ihnen ein frohes neues Jahr und vor allem viel Glück“witzelt der CFDT, für den die Alarmstufe erreicht wurde. Die Gewerkschaft fordert ein Ende der Mietverwaltung oder den Übergang zum Franchising der Carrefour-Hypermärkte und -Supermärkte. Die CFDT wird den Massenvertriebsriesen vor Gericht bringen, nachdem die Unternehmensleitung am Freitag, dem 10. Januar, bekannt gegeben hatte, dass sie die Leitung von 39 neuen Filialen, darunter 15 Verbrauchermärkten, oder insgesamt 344 in den letzten sieben Jahren abtreten will, so die Berechnungen der Gewerkschaft.

Für die CFDT stellen Mietverwaltung oder Franchising eindeutig ein Modell dar „niedrigerer sozialer Bieter“. Denn auch wenn das Arbeitsgesetz vorsieht, dass die betroffenen Arbeitnehmer 15 Monate lang alle bis dahin in Anspruch genommenen Leistungen behalten, verschlechtert sich die Situation nach diesem Zeitraum tendenziell. „Die seit Jahren bei Carrefour ausgehandelten Vereinbarungen stellen 4.000 Seiten betrieblicher Tarifverträge dar, so dass diese Vereinbarungen bei der Umstellung auf die Mietverwaltung letztlich gekündigt werden.“sagt Sylvain Macé, nationaler Sekretär beim CFDT-Dienstleistungsverband, zuständig für den Lebensmittelhandel. Darüber hinaus stellen wir fest, dass es keine Wertbeteiligung mehr gibt, was im Durchschnitt für einen Mitarbeiter zwischen zwei und zweieinhalb Monaten weniger Gehalt bedeutet.“

Diese Vorwürfe werden vom Carrefour-Management bestritten. Nach Angaben des Unternehmens behalten die Mitarbeiter nicht nur ihr gesamtes Gehalt, einschließlich des 13. Monats, sondern der Konzern garantiert ihnen im Falle eines Wechsels auch die Aufrechterhaltung von Gegenseitigkeits- und Sozialplänen, Essensgutscheine und sogar den Rabatt von 10 % ihre Einkäufe bei Carrefour. Eine Beteiligungsprämie bzw. Erfolgsbeteiligung seitens des Konzerns erfolgt hingegen nicht mehr. Eine Beteiligungsprämie, die laut CFDT im Jahr 2024 durchschnittlich 1.162 Euro brutto pro Mitarbeiter erreichte.

Um die Übergabe der Leitung so vieler Filialen an Manager oder Franchisenehmer seit 2017 zu rechtfertigen, führt Carrefour vor allem an, dass die betreffenden Filialen in Schwierigkeiten seien und jährliche Defizite von mehreren Millionen Euro hätten. Dies vermeidet völlige Schließungen, betont das Management. Ein finanzielles Argument, das jedoch von der CFDT angeprangert wird, während die Carrefour-Gruppe im Jahr 2024 gleichzeitig für rund eine Milliarde Euro die 60 Cora-Hypermärkte und 115 Match-Supermärkte in Frankreich des belgischen Konzerns Louis Delhaize gekauft hat.

Carrefour scheint sich tatsächlich den Modellen mehrerer anderer großer Einzelhandelsriesen anzunähern, darunter Leclerc und Intermarché, also Gruppen unabhängiger Unternehmen und nicht sogenannter integrierter Konzerne. Heute sind sie auf dem Vormarsch und ihre Marktanteile liegen inzwischen bei über 50 %. Dies gehe aber mit geringeren durchschnittlichen Personalzahlen, Arbeitsbedingungen und Entlohnungen einher, bedauern die Gewerkschaften.

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