Jans sagt, er sei offen für die Auslagerung von Asylanträgen

Jans sagt, er sei offen für die Auslagerung von Asylanträgen
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Keystone-SDA

Dieser Inhalt wurde veröffentlicht am

21. September 2024 – 08:46

(Keystone-ATS) Die Auslagerung von Asylverfahren in Drittstaaten könne „unter gewissen Voraussetzungen“ sinnvoll sein, meint der Schweizer Justiz- und Polizeiminister Beat Jans. Dabei müssten aber Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte gewährleistet bleiben, fügt er hinzu.

Wenn diese Bedingungen erfüllt seien, könne es „angemessener“ sein, Asylverfahren in Drittstaaten durchzuführen, um zu verhindern, dass „Menschen das Risiko eingehen, im Mittelmeer zu ertrinken“, sagte Jans in einem am Samstag ausgestrahlten Interview der „Schweiz am Wochenende“.

Um die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der Grundrechte zu gewährleisten, müsse das Schweizer Personal die Verfahren vor Ort in Zusammenarbeit mit anderen Staaten durchführen, ergänzt der Vorsteher des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD).

Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR), Filippo Grandi, den Beat Jans eigenen Angaben zufolge vor einigen Tagen getroffen hat, habe sich unter bestimmten Bedingungen für eine Externalisierung der Asylverfahren ausgesprochen, sagt der Leiter des DFJP.

Kein britisches Verfahren

Ein Asylverfahren, wie es Grossbritannien mit Ruanda einrichten wollte, schliesst der sozialistische Bundesrat allerdings aus. Es sei nicht möglich, «einfach Geld und Flüchtlinge zu schicken und zu glauben, das Problem sei gelöst».

Bis Anfang Jahr hielt der Bundesrat eine Auslagerung der Verfahren nicht nur aus rechtlichen, sondern auch aus praktischen Gründen für nicht praktikabel. Ein im Februar vom Ständerat übermitteltes PLR-Postulat beauftragte die Bundesexekutive, die Möglichkeit zu prüfen, Asylverfahren an den Aussengrenzen der Europäischen Union (EU) oder in Drittstaaten durchzuführen.

„Dies bedeutet nicht, dass der Bundesrat Asylverfahren auslagern und Rückführungen in Drittstaaten ermöglichen will“, erklärte der Justiz- und Polizeiminister damals.

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