das Wesentliche
Zum ersten Mal seit 2015 wird Emmanuel Macron nicht an der COP29 in Aserbaidschan teilnehmen, die von Spannungen zwischen Paris und Baku und Boykottaufrufen gegen das aserbaidschanische Regime geprägt ist.
Eine starke Entscheidung. Die Ministerin für ökologischen Wandel, Agnès Pannier-Runacher, gab bekannt, dass der Präsident der Republik, Emmanuel Macron, nicht an der COP29 teilnehmen wird, die ab dem 11. November in Baku, Aserbaidschan, stattfinden wird. Dies ist eine Premiere seit 2015.
Das Élysée-Palast spielte diese Entscheidung herunter und erklärte, dass der Präsident nicht systematisch an allen COPs teilnehme, und der Minister versicherte, dass Frankreich trotz Kritik nicht die „Politik des leeren Stuhls“ praktizieren werde. Obwohl diese zugab, dass sie es vorgezogen hätte, wenn die COP29 „nicht in Baku stattgefunden hätte“, wird sie dennoch vom 21. bis 24. November für die letzte Phase der Verhandlungen dorthin reisen.
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Angespannte Beziehungen zwischen Paris und Baku
Die Abwesenheit von Emmanuel Macron ist Teil eines angespannten Klimas zwischen Frankreich und Aserbaidschan. Paris verurteilte scharf Bakus Militäroffensive gegen armenische Separatisten in Berg-Karabach im September 2023, eine Operation, die zur Rückeroberung der Region durch Aserbaidschan und zur Abwanderung von mehr als 120.000 armenischen Zivilisten führte.
Seitdem hat Frankreich seine Beziehungen zu Armenien, dem historischen Gegner Aserbaidschans, gestärkt, indem es ihm militärische Ausrüstung zur Verfügung stellte und seine Position auf der internationalen Bühne stärkte. Als Reaktion darauf versuchte Baku, die Spannungen für die Unabhängigkeit in den französischen Überseegebieten wieder anzufachen. Berichten zufolge hat sich in den aserbaidschanischen Medien eine antifranzösische Stimmung weit verbreitet, was eine weitere Eskalation der bilateralen Beziehungen markiert Franceinfo.
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Aufrufe zum Boykott
Mehrere politische Persönlichkeiten, darunter Yannick Jadot, riefen ihrerseits zum Boykott der Veranstaltung auf und verurteilten das autokratische Regime Aserbaidschans. Yannick Jadot beschuldigt den aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev, diese COP zur Legitimierung seiner Macht zu nutzen und gleichzeitig seine Unterdrückung fortzusetzen.
Macrons Abwesenheit ist kein Einzelfall. Andere Staats- und Regierungschefs der Welt werden den Gipfel verpassen, darunter der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, der sich in einer politischen Krise befindet, und Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, die sich auf ihre institutionellen Aufgaben konzentrieren möchte. Auch Joe Biden und Lula werden aus gesundheitlichen Gründen fehlen.