Vier F/A-18 landeten auf der A1 in Payerne (VD)

Vier F/A-18 landeten auf der A1 in Payerne (VD)
Vier F/A-18 landeten auf der A1 in Payerne (VD)
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Keystone-SDA

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5. Juni 2024 – 17:36 Uhr

(Keystone-ATS) Vier F/A-18-Kampfflugzeuge landeten am Mittwochmorgen auf der Autobahn A1 zwischen Payerne und Avenches (VD), bevor sie zwischen 12:00 und 12:30 Uhr wieder starteten. Eine solche Übung der Schweizer Luftwaffe hatte es seit 1991 nicht mehr gegeben.

Die erste F/A-18 startete „allein“ vom Militärflugplatz Payerne und landete um 9:58 Uhr wie eine Blume. Rund 20 Minuten später, nach der Kontrolle der Landebahn, landeten die anderen drei nacheinander auf dem Asphalt der A1.

Zuvor hatte die Armee Panikschüsse durchgeführt, ein Standardverfahren, um Vögel von der Landebahn fernzuhalten. Militärische und zivile Spezialisten überprüften außerdem, ob es frei von Trümmern oder Gegenständen war.

Anschließend wurden auf der Strecke verschiedene Manöver und Übungen durchgeführt, unter anderem wurde eine Reifenpanne simuliert, um den Reifenwechsel zu testen. Drei Flugzeuge starteten zwischen 12:15 und 12:30 Uhr ohne Zwischenfälle, das vierte blieb für die Ausfallsimulation am Boden. Der Test wurde am Mittwochnachmittag wiederholt.

Bühne auf 300 Metern

Die nach der Autobahn „Alpha Uno“ genannte Veranstaltung war nicht öffentlich. Aber rund 300 Gäste – darunter Verteidigungsattachés anderer Armeen – waren eingeladen, ihm von einer eigens dafür aufgebauten Tribüne am Rande eines Rübenfeldes zu folgen.

Aus Sicherheitsgründen befand sich die Etappe 300 m vom Landeplatz entfernt. Daher relative Sicht, insbesondere aufgrund der Wälder, die die Autobahn teilweise verdecken. Ein paar (begeisterte) Spotter hatten sich etwas weiter weg auf den Feldern, aber immer noch in guter Entfernung von der A1, niedergelassen, um der Veranstaltung beizuwohnen. Laut Nadine Schroeder, einer Sprecherin der Luftwaffe, wurden keine Sicherheitsbedenken gemeldet.

Erste positive Rückmeldung

Brigadegeneral Christian Oppliger, Nachfolger des Luftwaffenkommandanten, zog ein erstes positives Feedback zu diesem Test: „Alles verlief nach Plan, der Einsatz war rundum erfolgreich“, erklärte er.

Die Herausforderung für die F/A-18 mit einer Spannweite von 12,3 Metern bestand darin, auf einer Autobahn mit einer Breite von 25 Metern zu landen, verglichen mit 40 Metern bei einer „normalen“ Landebahn. Und zu präzisieren, dass für das Manöver, das bei einer Geschwindigkeit von 260-270 km/h durchgeführt wird, ein bis zwei Kilometer nötig sind.

„Für Piloten, die an einem Simulator trainiert haben, ist die Herausforderung nicht so groß, wie man vielleicht denkt“, kommentierte der Brigadier. „Das Interesse ist eher logistischer Natur, es geht darum, was vor Ort passiert“, fuhr er fort und verwies auf die Herausforderungen der Vorbereitung, etwa das Entfernen des Mittelstreifens oder die Simulation eines Scheiterns.

Zuvor arbeitete die Luftwaffe mit den örtlichen Behörden zusammen. Außerdem organisierten sie zwei Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung und Landwirte. Die Armee habe auch einen Biologen für die Vogelfrage hinzugezogen, betonte EMG-Oberst Rolf Imorberdorf, Projektleiter.

Auf anderen Flugplätzen

Mit „Alpha Uno“ trainiert die Armee, ihre Aktivitäten zu „dezentralisieren“. Denn mit einer Konzentration auf drei Luftwaffenstützpunkte – Payerne, Emmen (LU) und Meiringen (BE) – könnte es im Falle eines Angriffs verwundbar sein. Eine Übung dieser Größenordnung wurde seit 1991 im Tessin nicht mehr durchgeführt.

Diese Dezentralisierungsübungen werden seit fünf Jahren insbesondere auf ehemaligen Militärflugplätzen durchgeführt. „Auf einer Autobahn ist es komplizierter, wir mussten es einmal testen. Aber wir werden es nicht regelmäßig wiederholen“, betonte der Brigadier. Und es sei daran erinnert, dass die Operation, eine Premiere auf einer Autobahn für F/A18, die Zustimmung des Bundesrates erforderte.

„Die Situation hat sich in den letzten zwei Jahren mit dem Krieg vor den Toren Europas und dem zunehmenden militärischen Potenzial auf der ganzen Welt verändert. Für die Armee ist es wichtig, auf jedes Szenario vorbereitet zu sein“, betonte Christian Oppliger.

Autobahn vorbereitet

Zur Durchführung dieses Tests wurde die Autobahn zwischen Payerne und Avenches am Dienstagabend gesperrt und bleibt bis Donnerstagmorgen gesperrt. Die Mittelleitplanke wurde entfernt und auf der Fahrbahn wurden spezielle Markierungen angebracht.

An den Anschlussstellen Payerne und Avenches wurde eine doppelte Zwangsausfahrt eingerichtet. Für die rund 25.000 Fahrzeuge, die diesen Abschnitt täglich befahren, wurde eine Umleitungsstrecke eingerichtet.

Dieser Abschnitt der A1 wurde wegen seiner direkten Anbindung an den Militärflugplatz Payerne ausgewählt, aber auch, weil er bei seinem Bau im Jahr 1995 für die Aufnahme von Kampfflugzeugen vorbereitet worden war. Das Verkehrsaufkommen war geringer als auf anderen anderen Autobahnabschnitten und die Möglichkeit Die Möglichkeit, Bypässe zu schaffen, erklärt auch, warum sie für diese Übung ausgewählt wurde.

Die Reparaturarbeiten an der A1 sollten am späten Mittwochnachmittag beginnen.

Rezensionen

Unmittelbar nach den ersten Landungen veröffentlichte die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSsA) eine Pressemitteilung, in der sie die Übung kritisierte. Er prangert „eine symbolische Aktion zur Förderung militärischer Gewalt“ an. Ihm zufolge vermittelt die Armee „die Illusion künstlicher Sicherheit, anstatt an konkreten Lösungen zu arbeiten“.

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