Schlechtes Wetter – Zwei Tote im Tessin – Rhone bei Überschwemmung im Wallis

Schlechtes Wetter – Zwei Tote im Tessin – Rhone bei Überschwemmung im Wallis
Schlechtes Wetter – Zwei Tote im Tessin – Rhone bei Überschwemmung im Wallis
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Die beiden Menschen seien bei den Unwettern im Val Bavona, einem Seitental der Valmaggia, ums Leben gekommen, teilte die Tessiner Kantonspolizei am Sonntagmorgen mit. Letzterer hat eine Pressekonferenz um 11.45 Uhr in Locarno geplant. Die Suche geht weiter und findet eine dritte vermisste Person.

In Mogno wurde ein Sommerlager, in dem 70 Personen untergebracht waren, evakuiert. Auch in Peccia mussten 300 Anwesende eines Fußballturniers das Gelände verlassen. Um die Alarmzentrale zu erreichen, stellt die Kantonspolizei eine Notrufnummer zur Verfügung (0840 112 117).

Auf X deutete Bundespräsidentin Viola Amherd an, dass ihre Gedanken bei den Betroffenen seien. Und der Verteidigungsminister mahnte zur Vorsicht: „Die Lage bleibt angespannt. Seien Sie vorsichtig und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden.“

Rekordregenmenge

Die Unwetter, die seit Samstagnachmittag in den Walliser Alpen, oberhalb des Simplons und bis zur Levante aufbrachen, haben Rekordregenmengen hinterlassen. Laut Meteonews-Radar fielen in 24 Stunden rund 200 Liter pro Quadratmeter auf den Gipfel der Valmaggia.

Diese Wassermassen sind viel grösser als bei der Unwetterkatastrophe, die Mesolcina in Graubünden vor zehn Tagen heimsuchte und schwere Schäden anrichtete. Anschließend fielen rund 120 Liter pro Quadratmeter.

Bis zu 10.000 Blitze zuckten bis Mitternacht über den Schweizer Himmel, davon allein 4.600 im Wallis und 1.900 im Tessin. Noch nach Mitternacht ereigneten sich 2800 Detonationen, vor allem im Tessin und Graubünden. Es wehte auch starker Wind. Der Corvatsch (GR) und der Gornergrat (VS) verzeichneten Böen von 123 bzw. 122 km/h.

Die Rhône läuft über

War die Lage weniger ernst als in Genf angekündigt, war das Wallis besonders betroffen. Am Sonntagmorgen traten die Rhone und mehrere Nebenflüsse über die Ufer.

Auf Anfrage von Keystone-ATS spricht Raphaël Mayoraz, Leiter des Walliser Naturgefahrendienstes, von einer „extremen Hochwassersituation“. Nach massiven Regenfällen, insbesondere im Oberwallis, trat die Rhone an verschiedenen Stellen über die Ufer, insbesondere zwischen Rarogne und Gampel oder sogar in Chippis und Sierre.

Der Höhepunkt des Hochwassers wurde mitten in der Nacht in Brig erreicht und erreichte am Sonntagmorgen das Unterwallis. Diese „sehr bedeutende Welle“ werde weiterhin die Rhône hinunterfließen und gegen Mittag oder frühen Nachmittag den Genfersee erreichen, fügt Raphaël Mayoraz hinzu.

Straßen gesperrt

Mehrere Evakuierungen fanden vor allem im Goms, in Täsch, Chippis und sogar auf dem Campingplatz Sion statt. Der Leiter der Naturgefahrenabteilung spricht von „mehreren Hundert“ evakuierten Menschen. Bisher liegen keine Berichte über Verletzte oder Vermisste vor.

Auch an Seitengewässern, insbesondere auf der für den Verkehr gesperrten Simplonachse, kam es zu Überschwemmungen und sintflutartigen Lavaströmen. Auch im gesamten Kantonsgebiet waren viele Straßen gesperrt.

Die Autobahn zwischen Sierre und Sion musste am Sonntagmorgen gesperrt werden. Auch auf der Simplonbahnstrecke kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

Der Walliser Staatsrat hat zudem beschlossen, „die besondere Situation“ auszurufen und die Unterstellung des kantonalen Verhaltensgremiums (OCC) an den Vorsteher des Departements für Sicherheit, Institutionen und Sport, Frédéric Favre, zu delegieren. Ziel sei es, „bei Bedarf schnell handeln zu können“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Zur Bewältigung der Situation wurden erhebliche Ressourcen eingesetzt. Rund 320 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Darüber hinaus wurden mehr als hundert Zivilschutzkräfte und mehr als hundert Personen der für die Mobilitätsinfrastruktur zuständigen Dienste rekrutiert, dazu kommen alle kommunalen Dienste. /ATS

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