Das Büro des Gerichtsmediziners konnte am späten Nachmittag die Identität des Opfers bestätigen. Das ist Alexandra Poulin, 26, aus Saint-Joseph-de-Beauce.
Letztere war auf der Route 173 in Vallée-Jonction unterwegs, als ein Sattelschlepper ihr Auto überschlug. Der Fahrer starb sofort.
Seit dieser Tragödie häufen sich in den sozialen Netzwerken Botschaften der Bestürzung und des Schmerzes.
Alexandra Poulin arbeitete in einem Wohnheim für Erwachsene mit geistiger Behinderung oder Autismus-Spektrum-Störungen.
Die Leiterin der Residenz, Katherine Lessard, wollte ihm Tribut zollen. „Mir fehlen die Worte, um auszudrücken, wie ungerecht das Leben ist“, schrieb sie auf Facebook. „Meine Freunde verlieren eine so engagierte Frau, sind aber immer noch froh, Sie an ihrer Seite gehabt zu haben.“
„Ein riesiges Loch“
Auch seine Mutter Nathalie Poulin meldete sich in den sozialen Netzwerken zu Wort. Der Schmerz, den sie und ihre Angehörigen empfinden, sei „immens und unbeschreiblich“.
„Ich habe keine Worte außer einem riesigen Loch. Ich habe das Gefühl, dass wir jeden Moment aus diesem schrecklichen Albtraum erwachen werden. Dass mein Handy klingelt und du am Ende der Leitung bist oder dass ich dich durch die Haustür gehen sehe“, ist auf seiner Facebook-Seite zu lesen.
Nathalie Poulin bedauert dieses unfaire Ende ihrer Tochter, die „zu schnell, zu früh“ gegangen ist.
Sie wolle „alles tun“, um weitere Tragödien zu vermeiden. „Eins verspreche ich dir: Das wird nicht ungestraft bleiben. Ich werde notfalls bis ans Ende meiner Tage kämpfen, damit ein solcher Unfall nie wieder passiert.“
Eine gefährliche Kreuzung
Seit der Tragödie haben mehrere Bürger und Vertreter der Transportbranche mit dem Finger auf den Besitzer des betroffenen Lastwagens gezeigt. Dieses Unternehmen wurde von der Commission des Transports du Québec (CTQ) genau überwacht, da „schwerwiegende Mängel“ in seiner Flotte festgestellt wurden.
Darüber hinaus kam es in den letzten Jahren an der Kreuzung der Linien 112 und 173 in Vallée-Jonction zu mehreren Unfällen. Anwohnern zufolge ist bereits ein Lkw in einen dort befindlichen Imbiss gefahren.
Seitdem wurden mehrere Maßnahmen zur Sicherung der Kreuzung ergriffen. Fahrzeuge mit einem Gewicht von 15 Tonnen und mehr dürfen dort nicht mehr fahren, bestätigt das MTQ. Nach Angaben des Journal de Québec übertraf das Schwergewicht, das Alexandra Poulin besiegte, dieses Gewicht.
Dieses Element ist Teil der Untersuchung, die derzeit von der Sûreté du Québec durchgeführt wird. Gegen den Fahrer und das Unternehmen könnten Strafanzeigen drohen. Bisher wurde niemand verhaftet.