Die Wildtierbestände, die der WWF im Jahr 2024 in seinem Jahresbericht über gewinnende und verlierende Arten untersuchte, seien in den letzten 50 Jahren im Durchschnitt um 73 % zurückgegangen, warnt die NGO. Sie sieht jedoch einige Hoffnungsschimmer.
Lebensraumzerstörung, Wilderei und globale Erwärmung seien die Hauptursachen für diesen sehr starken Rückgang, stellt der WWF in seinem am Freitag veröffentlichten Bericht „Living Planet 2024“ fest. Korallen, Borneo-Elefanten, Bantengs, afrikanische Pinguine und Bäume gehören zu den Verlierern des Jahres. In der Schweiz seien es vor allem Igel, Wölfe und der Goldlaufkäfer, die um ihr Überleben zittern, listet die NGO auf.
Der World Wide Fund for Nature fordert eine Offensive im Naturschutz. Sie schlägt vor, die Gesamtfläche der Schutzgebiete zu erweitern, mit dem Ziel, bis 2030 30 % der Fläche von Land, Seen, Flüssen, Meeren und Ozeanen zu erreichen. Die Schweiz, die dieses Ziel unterstützt, ist weit davon entfernt Dies zu erreichen, stellt der WWF fest.
Tiger, Meeresschildkröten oder Roter Thun gewinnen
„Das Engagement für gefährdete Arten und Biotope ist nicht umsonst“, erinnert die Organisation. Dank Schutzmaßnahmen ist der Iberische Luchs in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) von „gefährdet“ auf „gefährdet“ aufgestiegen. Seine Population von 62 erwachsenen Exemplaren im Jahr 2001 stieg auf 648 im Jahr 2022.
Tiger, Meeresschildkröten im Mittelmeer, Siamkrokodile und Roter Thun sind ebenfalls auf der Gewinnerseite, deren Populationen steigen.
In der Schweiz lebt der Otter dank Wasseraufbereitungsanlagen und der Revitalisierung von Gewässern wieder in fünf Flüssen und Seen, stellt die NGO fest. Der im 20. Jahrhundert wieder ins Land eingeführte Weißstorch hat heute fast 900 Brutpaare. „Das Ziel von 300 Brutpaaren im Jahr 2024 wurde damit weit übertroffen“, freut sich der WWF.
Doch „Erfolge wie die Rettung bestimmter Arten verbessern das Gesamtbild nicht: Der Verlust der Artenvielfalt schreitet so schnell voran, dass unsere Schutzbemühungen nie mehr ausreichen“, warnt Artenschutzexperte René Kaspar beim WWF.