Der Fußball von Vincent Kompany ist mit viel Risiko verbunden, was Bayern München in den letzten Wochen teuer zu stehen kam.
Während Bayern München weiterhin an der Spitze der Bundesliga steht und über beeindruckende Offensivstatistiken verfügt, kassiert die Mannschaft aufgrund dieser riskanten Vorgehensweise von Kompany regelmäßig Gegentore. In sechs Ligaspielen haben die Bayern nicht weniger als 20 Tore geschossen, doch auch gegen schnelle Angriffe von Gegnern, die die freigebliebenen Räume ausnutzen, hatte die Mannschaft immer wieder Probleme.
Kompanys Spielstil basiert auf Dominanz und hohem Druck, wobei Manuel Neuer zeitweise fast als erster Spielverteiler in der Nähe der Mittellinie agiert. Diese Strategie setzt die Innenverteidiger Dayot Upamecano und Kim Min-jae unter Druck, die verwundbar sind, wenn ein schneller Gegner tief eintaucht. Trotz der Risiken bleibt Kompany dieser Spielweise treu, solange die Bayern mehr Punkte als der Gegner erzielen und Ergebnisse erzielen.
Die letzten drei Spiele haben jedoch gezeigt, dass dieser Ansatz nicht immer erfolgreich ist. Die Bayern ließen gegen Bayer Leverkusen, Aston Villa und Eintracht Frankfurt Punkte liegen. Im Spiel gegen Frankfurt konnten die Bayern das Spiel nicht beenden und der Gegner glich am Ende des Spiels aus. Damit wurde Kompanys „Kamikaze“-Ansatz in Deutschland zum Diskussionsthema.
Trotz der Kritik unterstützen Spieler wie Thomas Müller weiterhin Kompanys Spielstil. Nach dem Spiel gegen Aston Villa verteidigte Müller diesen riskanten Fußball. „Wir sind mit dieser Spielweise im Moment zufrieden, es gibt nur Verbesserungsmöglichkeiten“, sagte Müller.
Auch die Bayern-Führung ist mit der Arbeit von Kompany zufrieden. Der Vorstandsvorsitzende und Sportdirektor betont, dass die Spielweise der Bayern attraktiv sei und man bereit sei, gelegentliche individuelle Fehler und vermeidbare Gegentore in Kauf zu nehmen. Mehr Pragmatismus ist für sie nicht nötig: Sie unterstützen Kompany weiterhin in seinem Offensivansatz.