Es enthält alle Zutaten einer guten Fernsehserie. Der Ausgangspunkt: eine in ihrem Land, Kanada, sehr beliebte Frauen-Fußballnationalmannschaft, die diesen Sommer in Paris eine zweite olympische Krönung in Folge anstrebt. Dann das störende Element: Die Polizei verhaftete am 22. Juli in einem Wald in der Nähe eines Stadions in Saint-Etienne (Loire) einen der Analysten der Canucks – so der Spitzname des kanadischen Teams – und erholte sich dann von einem Drohne, mit der das Training ihres nächsten Gegners, der Neuseeländer, gefilmt worden war.
Trotz der Sanktion der FIFA, der internationalen Fußballorganisation, die ihnen 6 Punkte abzog, gelang es den Kanadiern, im Viertelfinale des Turniers der Olympischen Spiele 2024 in Paris aus ihrer Gruppe auszusteigen, bevor sie im Elfmeterschießen scheiterten Geschichte? Auf keinen Fall.
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Auf Druck der kanadischen Regierung ordnet der kanadische Fußballverband Canada Soccer eine unabhängige Untersuchung bei der Anwaltskanzlei Mathews Dinsdale & Clark LLP an. Letzteres Fazit: Nicht nur zwei Trainer der Frauen-Nationalmannschaft haben es geschafft „angeleitet, genehmigt und unterstützt“ Aufzeichnung der Vorbereitung „von einer gegnerischen Mannschaft“ während der Olympischen Spiele, aber sie führten auch „Unangemessene Beobachtungshandlungen“ vor dem Sommertreffen, wie der kanadische Verband am 12. November veröffentlichte.
Mit sofortiger Wirkung wird die Trainerin der Canucks, die Britin Bev Priestman, die die Gruppe 2021 in Tokio zu olympischem Gold geführt hatte und nach dieser Affäre suspendiert war, ebenso entlassen wie ihre Assistentin Jasmine Mander. Der Verband kündigte außerdem eine Reihe organisatorischer Änderungen an, darunter eine vertragliche Verpflichtung, alle Ethikverstöße zu melden.
„Eine inakzeptable Vergangenheitskultur“
Wird das ausreichen, um die Seite umzublättern? Nicht sicher. Denn wenn der seit Mitte März amtierende Präsident und CEO von Canada Soccer, Kevin Blue, versichert, dass es sich um einen Drohnenvorfall handelt „ein Symptom einer inakzeptablen Vergangenheitskultur und mangelnder Aufsicht innerhalb der Nationalmannschaften“, Das wahre Ausmaß dieser Spionageaktivitäten ist nach wie vor schwer zu messen. Zumal Transparenz nicht unbedingt erforderlich ist: Die unabhängige Untersuchung würde demnach 400 Seiten umfassen CBC-Nachrichtenwurde nicht vollständig veröffentlicht. Die Öffentlichkeit musste sich mit einer sechsseitigen Zusammenfassung begnügen.
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