Zur Musik von Schwarzeneggers Film kann der 26-Jährige genießen. Dieser Titel ist für ihn eine Rache. Die Rache am Epilog von 2023, wo er im Staffelfinale stürzte. Aber auch eine Rache an Ducati Corse, die ihn im letzten Moment entlassen hat, um Marc Marquez zu übernehmen. Damit macht Martin Rossa einen netten Vorwurf, indem er an diesem Dienstag mit der Nummer 1 im Gepäck zu den ersten Tests außerhalb der Saison zu Aprilia aufbricht.
Martins Krönung wird nicht angefochten. Genau wie für seinen Rivalen Pecco Bagnaia war die Saison 2024 des „Martinators“ eine wahre Achterbahnfahrt, in der die Meisterschaft je nach den Stürzen der beiden für die Krone vorgesehenen Gegner ständig hin und her schwankte. Aber als es darauf ankam, machte Martin den Unterschied und die über den Winter gewonnene Reife spielte eine Rolle, bis hin zum ersten Matchball in der vorletzten Runde in Sepang. In Barcelona lieferte Jorge ein kluges Wochenende ab und blieb 10 Punkte vor Bagnaia. Hut ab, der Künstler!
„Ich konnte in den letzten Kurven nicht perfekt fahren, weil ich anfing zu weinen“, kommentiert der Mann, der der erste Weltmeister eines unabhängigen Teams in der Geschichte der MotoGP ist. “Vor diesem letzten Rennen des Jahres konnte ich gut schlafen, aber der Druck war immer noch da. Ich widme diesen Titel meiner Familie, die im Laufe der Jahre viele Opfer für mich gebracht hat.“
Mit dem Bild eines gutaussehenden Champions, der seinen Eltern und seiner Großmutter in die Arme fällt, endet das Buch der MotoGP 2024. Für die kommende Saison wird Jorge Martin mit Aprilia eine neue Herausforderung annehmen. Ein Werksteam mit langen Zähnen, dessen Motorrad aber erst die dritte Maschine in der Startaufstellung hinter den Ducatis und den KTMs ist. Wird er seine Krone behalten können? Es wird heiß, aber wenn er Erfolg hat, wird der „Martinator“ bewiesen haben, dass er definitiv eine Kriegsmaschine ist.