In einem im letzten Jahr veröffentlichten Artikel entdeckten die Autoren, dass eine andere Ameisengruppe, Megaponera analis, eine Drüse – die bei den meisten Ameisenarten vorhanden ist – (die Metapleuraldrüse) verwendet, um Wunden mit antimikrobiellen Verbindungen zu desinfizieren.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Zimmermannsameisen aus Florida, denen eine Metapleuraldrüse fehlt, andere Mittel zur Behandlung ihrer Ameisen anwenden, einschließlich chirurgischer Eingriffe. Es wurden zwei Arten der Pflege identifiziert: Entweder amputieren die Ameisen das verletzte Bein oder sie reinigen die Wunde mit ihren Kiefern.
Erhöhte Überlebensrate
Bei Verletzungen des Oberschenkelknochens beobachteten die Forscher, dass die Ameisen stets das verletzte Bein amputierten. Bei Verletzungen des Schienbeins hingegen amputierten sie nicht das Bein, sondern reinigten die Wunde mit ihren Mandibeln. In beiden Fällen konnte durch diese Eingriffe die Überlebensrate der Verletzten deutlich gesteigert werden.
Den Autoren zufolge scheint die Art der bereitgestellten Versorgung mit dem Infektionsrisiko verbunden zu sein, das mit dem Ort der Verletzung verbunden ist.
Laurent Keller sieht die Fähigkeit von Ameisen zu solch anspruchsvoller Pflege als „angeborenes Verhalten“. „Obwohl sich das Verhalten von Ameisen je nach Alter eines Individuums ändert, gibt es heute nur sehr wenige Hinweise auf Lernen“, sagt er.
guillementObwohl sich das Verhalten von Ameisen je nach Alter eines Individuums ändert, gibt es heute nur sehr wenige Anzeichen dafür, dass sie lernen.
