„Ich wollte Aufmerksamkeit erregen…“: Wütender Bürger stellt Galgen für Politiker auf

„Ich wollte Aufmerksamkeit erregen…“: Wütender Bürger stellt Galgen für Politiker auf
„Ich wollte Aufmerksamkeit erregen…“: Wütender Bürger stellt Galgen für Politiker auf
-

In Seedorf BE eskaliert ein Streit um Asphaltstraßen. Ein Anwohner errichtet einen Galgen mit Drohungen gegen die Grünen, während die Stadt für Ruhe kämpft.

In der Stadt Seedorf eskaliert ein Streit.

Screenshot von Google Maps

Die Weihnachtszeit bringt keine Ruhe ins bernseeländische Seedorf. Ein jahrelanger Streit um illegal asphaltierte Straßen hat das Dorf in Aufruhr versetzt. Nachdem Bagger illegale Wege in Mergelstraßen umgebaut hatten, brach bei vielen Dorfbewohnern Wut aus.

Doch statt die Verantwortlichen ins Visier zu nehmen, wird die Schuld auf die örtlichen Grünen gerichtet. Sie hatten sich beim Schweizerischen Landschaftsschutz gegen die Pflasterung ausgesprochen. „Dumm, dumm und gedankenlos“ lautete das vernichtende Urteil der Gemeindeversammlung, wie die „Berner Zeitung“ berichtete.

Der Konflikt erreichte einen neuen Höhepunkt, als der Ortsansässige Ernst Schranz einen Galgen mit der Aufschrift „Henkerstation für die Grünen“ errichtete. Diese provokante Aktion löst Entsetzen aus – vor allem bei den Grünen, die sich bedroht fühlen.

Schranz selbst sieht die Sache gelassen. „Es war nur ein Symbol“, versichert der 70-jährige Rentner im Interview mit dem „Blick“. „Ich wollte niemanden hängen, sondern nur auf die hirnlosen Grünen aufmerksam machen.“ Doch Grünen-Abgeordnete fordern, dass die Kommune den Strick abnimmt. Bisher ohne Erfolg.

Protest oder Drohung?

Gemeindepräsident Hans Schori verzichtet auf eine klare Verurteilung. Der Berner Kantonsparlamentarier von der SVP bezeichnet die Aktion als „groteske Farce“ und betont, dass die Meinungsfreiheit gewahrt bleiben müsse.

Während der Galgen selbst inzwischen verschwunden ist – Schranz spricht von einem Diebstahl – bleibt der Konflikt im Dorf ungelöst. Schranz droht mit einer Reklamation, falls der Artikel nicht zurückgegeben wird.

Gleichzeitig veröffentlichten die Grünen eine Bekanntmachung mit dem Titel „Stopp – nicht so!“, in der sie klarstellten, dass mit dem Galgen eine Grenze überschritten worden sei.

Schranz verteidigt seine Aktion weiterhin als Aufruf zum Dialog, doch die Fronten bleiben hart. „Ich wollte zeigen, wie unfair wir hier vorgehen“, sagt er. Der Gemeindepräsident Schori hat zu Weihnachten einen einfachen Wunsch: „Ich möchte, dass Ruhe und Frieden ins Dorf zurückkehren.“

Doch während die Beamten an einem neuen Verkehrsmasterplan arbeiten, der den Grundstein für künftige gesetzliche Straßenbauarbeiten legen soll, scheint die nächste Eskalation nur eine Frage der Zeit zu sein. Tatsächlich arbeiten die Behörden laut „Blick“ bereits im Hintergrund daran, die Straßen bald wieder asphaltieren zu können.

-

PREV Valve enthüllt die Liste der meistgespielten Spiele auf dem Steam Deck im Jahr 2024
NEXT Epson EH-QS100B, ein extrem heller Ultra-Short-Throw-Videoprojektor