Senegals riskante Wette, warnt IISD

Senegals riskante Wette, warnt IISD
Senegals riskante Wette, warnt IISD
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Um sein Wirtschaftswachstum anzukurbeln, setzt Senegal auf den Export von Flüssigerdgas (LNG), insbesondere nach Europa.

Einem von Enquête geprüften Bericht des Internationalen Instituts für Nachhaltige Entwicklung (IISD) zufolge könnte sich diese Strategie jedoch auf lange Sicht als riskant erweisen, da im Zusammenhang mit den Dekarbonisierungszielen ein Rückgang der internationalen Nachfrage nach Gas bevorsteht.

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Durch massive Investitionen in Flüssigerdgas ist Senegal einer zunehmenden Unsicherheit auf den Märkten für fossile Brennstoffe ausgesetzt.

„Die senegalesische Regierung geht davon aus, dass LNG-Projekte trotz vieler Warnsignale noch Jahrzehnte lang profitabel bleiben werden“, sagt IISD-Politikberater Bathandwa Vazi, wie im Bericht berichtet wird.

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Senegal könnte sich dadurch in einer Situation übermäßiger Abhängigkeit wiederfinden, mit der Gefahr uneinbringlicher Vermögenswerte und negativer Auswirkungen auf die Umwelt und die Lebensgrundlagen der Einheimischen.

Tatsächlich dauert es in der Regel acht bis zehn Jahre, bis Gasprojekte in Afrika südlich der Sahara, wie das im Senegal, betriebsbereit sind. Allerdings wird erwartet, dass der europäische Gasbedarf im Jahr 2025 seinen Höhepunkt erreichen wird, also lange bevor die senegalesischen Projekte ans Netz gehen.

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Dem Netto-Null-Energiewende-Szenario der Internationalen Energieagentur zufolge dürfte die weltweite Nachfrage nach fossilen Brennstoffen bis 2050 sinken, was Zweifel an der langfristigen Rentabilität von LNG aufkommen lässt.

Senegal ist zudem mit starker Konkurrenz aus Ländern wie Nigeria, Mosambik und großen Akteuren wie den USA und dem Iran konfrontiert. „Als neuer Akteur im LNG-Bereich muss Senegal die Risiken im Auge behalten“, fügt Frau Vazi hinzu.

Senegal möchte außerdem den Zugang seiner Bevölkerung zu Energie verbessern. Derzeit haben nur 75 Prozent der Bevölkerung Strom, heißt es in der Mitteilung, und sie ist hauptsächlich auf die Produktion von Flüssiggas angewiesen. Um den heimischen Gasverbrauch sicherzustellen, sind jedoch massive Investitionen in die Pipeline-Infrastruktur erforderlich und die Umrüstung von Kraftwerken ist notwendig.

Die Autoren des Berichts warnen jedoch: „Die LNG-Finanziers im Senegal könnten den Export der Binnennachfrage vorziehen und damit die lokale Energiesicherheit gefährden.“

Schließlich hebt der Bericht hervor, dass die 2014 begonnene Gasförderung negative Auswirkungen auf die Küstengemeinden hatte, insbesondere auf die Fischer, deren Aktivitäten eingeschränkt waren.

Mit schwimmenden LNG-Anlagen vor der Küste gehen zusätzliche Umweltrisiken einher, da in bestimmten Gebieten die Gefahr von Lecks und Unfällen besteht.

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