« Er liebte öffentliche Angelegenheiten, das Gemeinwohl. Er vertrat sehr klare, manchmal auch feste Standpunkte und hatte nie Angst davor, unbeliebt zu sein. », sagte Serge Dupessey aus, chablaisischer Politiker. Dieser Liebhaber öffentlicher Angelegenheiten war Pierre Marchal, Mathematiklehrer, aber vor allem Oppositionspolitiker in der Gemeinde Evian-les-Bains im Jahr 1995. Er wurde am Abend des 27. Dezember 1995 bei der Arbeit durch einen Schuss in den Rücken getötet im Büro seines Familienhauses in Lugrin. Dieses Zimmer blickt auf die Rückseite des Hauses, der Garten grenzt an die Tonkin-Eisenbahnlinie.
Eine von der Justiz ausgesprochene Entlassung
Die Akten, an denen er arbeitete, müssen die aktuellen Angelegenheiten der Gemeinde Evian betreffen, denn wenn Pierre Marchal zwei Mandate mit der Mehrheit ausgeübt hatte, war er zum Zeitpunkt der Ereignisse Mitglied der Opposition. Andererseits gelang es den Ermittlern nie, einen Zusammenhang zwischen dem Sachverhalt und einer etwaigen Rivalität herzustellen. Darüber hinaus wurde im Jahr 2000 in diesem Rechtsfall eine Klageabweisung ausgesprochen.
Den verschiedenen gesammelten Zeugenaussagen zufolge war Pierre Marchal ein Mann, der sich sehr für das örtliche Gemeindeleben engagierte, ein Lehrer, der sich für seine Schüler einsetzte, und ein gewählter Beamter, der sich stark für Schulangelegenheiten und den Bau engagierte. Er hatte mehrfach Marktstudien mit Projektträgern ausgehandelt, die nicht alle seine Interessen teilten. Es ist dann möglich, dass sich der Auserwählte damals einige Feinde gemacht hat.
Eine Kugel schoss etwa fünfzehn Meter entfernt
Zu den Umständen seines Todes: Sie sind noch unklar. Der Schütze hätte ein 22-Langgewehr in einer Entfernung von etwa 15 Metern von dem Fenster eingesetzt, dem Pierre Marchal den Rücken zugewandt hatte. Nach einem Schlag an der Schulter starb der gewählte Beamte an einer Blutung in der linken Lunge. Zum Zeitpunkt der Ereignisse allein zu Hause, hätte er den Abend bei einem Fondue in Begleitung seiner Lieben verbringen sollen. Sein Zuhause lag in Lugrin, mit Blick auf den See, an der Nationalstraße zwischen Evian und Saint-Gingolph.
Die Ermittler nennen mehrere Möglichkeiten: die Geste einer unausgeglichenen Person, Rache oder eine Abrechnung? Aus keinem Hinweis lässt sich das Motiv für dieses Attentat ermitteln, auch wenn vor Ort Fußabdrücke gefunden wurden, lassen sich daraus keinerlei Rückschlüsse ziehen.
Bemerkenswert ist auch, dass die Staatsanwaltschaft den Medien nur sehr wenig über die Ermittlungen kommuniziert. Grund für dieses Schweigen war nach damaligen Angaben ein Streit mit der Lokalpresse. Daher werden weder Schlussfolgerungen in den Medien veröffentlicht, noch die Ergebnisse der ballistischen Untersuchung, der Zeugenvernehmungen oder des Autopsieberichts offengelegt.