Erneuerbare Energien: Die Regierung will Gas geben

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Vor einigen Monaten wurde eine nationale Konsultation zum Ausbau erneuerbarer Energien gestartet. Diese Initiative war bereits in der Rede zur Lage der Nation angekündigt worden. Unter dem Motto „Einfach – Séier – Erneierbar“ fand heute auf Schloss Senningen eine erste Fortschrittsbesprechung statt. Wie drei Schlagworte, die die Strategie der Regierung in Bezug auf Energiewende und Dekarbonisierung leiten müssen. Ziel der aktuellen Konsultation ist es, konkrete Maßnahmen zur Beschleunigung des Ausbaus von Windkraft und Photovoltaik abzuleiten.

Was die Windenergie betrifft, verfügt das Land bisher über eine Gesamtkapazität von 210,7 MW und ist damit noch weit von dem im Nationalen Energie-Klima-Plan (Pnec) festgelegten Ziel von 453 MW bis 2030 entfernt. Auf der Solarenergieseite beträgt die aktuelle Kapazität 492 MW, für 2030 werden 1.236 MW angestrebt. Darüber hinaus stammen 88 % der nationalen Stromproduktion seit Januar aus erneuerbaren Energien. Was den Verbrauch betrifft, setzt sich Pnec hingegen ehrgeizige Ziele: bis 2030 einen Anteil erneuerbarer Energien am Endverbrauch von 37 % zu erreichen (24 % im Jahr 2024).

Im Rahmen der Konsultation fanden bereits Gespräche zwischen mehreren wichtigen Akteuren der Energiebranche und Verbandsvertretern statt. Der Premierminister, (CSV) erinnerte an die Bedeutung dieses Ansatzes. „Eine erfolgreiche Energiewende kann niedrigere Energiepreise, größere Unabhängigkeit und verbesserte Wettbewerbsfähigkeit bedeuten. Luxemburg muss sich die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen, um sein ehrgeiziges Ziel im Bereich der erneuerbaren Energien zu erreichen. Durch die Einbindung von Akteuren vor Ort und Kommunen konnten viele konkrete Ideen zur Reduzierung der Verzögerungen in Verwaltungsverfahren identifiziert werden, die die Regierung in den kommenden Wochen prüfen wird.“

Wir setzen uns für eine Vereinfachung der geltenden Gesetzestexte ein.

Serge Williams, Umweltminister

Tatsächlich wurden heute mehrere Arbeitsbereiche vorgestellt. Darunter: die Beschleunigung der Installation von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden, die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren durch feste Fristen, die Digitalisierung und Vereinfachung von Abläufen oder auch die Einrichtung eines einzigen Ansprechpartners für Projektleiter. „Wir setzen uns für eine Vereinfachung der in diesem Bereich geltenden Rechtstexte ein, insbesondere mit dem Ziel, Bearbeitungszeiten zu verkürzen und Verfahren zu vereinfachen. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Digitalisierung und Digitalisierung von Abläufen gelegt. Die Schaffung einer einzigen Anlaufstelle innerhalb des Ministeriums für Umwelt, Klima und Biodiversität soll die Intervention der verschiedenen Verwaltungen koordinieren und den Entscheidungsprozess beschleunigen. „Wir gehen die anstehenden Gespräche offen und konstruktiv an, mit dem Wunsch, im Bereich der erneuerbaren Energien deutliche Fortschritte zu erzielen und gleichzeitig die natürliche Umwelt zu respektieren“, sagte der Umweltminister. (CSV).

Eine Genehmigung statt drei für Windkraftanlagen

Ein weiterer Arbeitsbereich besteht in der Überprüfung der den Kommunen gewährten Hilfen, um sie bei der Entwicklung umweltfreundlicherer Projekte zu unterstützen. Aber auch das Konzept der Agrivoltaik zu verfolgen. Hierbei handelt es sich um eine Praxis, die landwirtschaftliche Produktion mit Solarenergie kombiniert, indem Photovoltaikmodule über Feldfrüchten oder Weiden installiert werden. Dies hat den Vorteil, dass die Landnutzung optimiert wird und gleichzeitig Ernten geschützt und Strom erzeugt werden. „Agrivoltaismus bietet interessante Perspektiven für die Kombination von landwirtschaftlicher Produktion und erneuerbarer Energieerzeugung, aber er muss in einer Weise umgesetzt werden, die unsere Hauptpriorität respektiert: die landwirtschaftliche Produktivität.“ Der Agrarvoltaik liegt ein klares Versprechen zugrunde: unsere landwirtschaftlichen Flächen zu schützen und deren Ertrag zu garantieren. Unser Ziel ist es, ein Gleichgewicht zu finden, das das Land aufwertet und gleichzeitig auf klimatische und energiebezogene Herausforderungen reagiert und sicherstellt, dass wir die Fähigkeit unserer Landwirte zur Produktion hochwertiger Lebensmittel erhalten“, betonte der Landwirtschaftsminister. (CSV).

Diese nationale Konsultation stellt einen wichtigen Schritt zur Verwirklichung der Ambitionen für die Entwicklung erneuerbarer Energien in Luxemburg dar.

Lex Delles (DP), Wirtschaftsminister

Ein weiterer detaillierter Arbeitsschwerpunkt besteht heute in der Umsetzung einer Allgemeingenehmigung durch die „Tool Box Permiting“, die auf die Genehmigung von Standard-Windkraftanlagen ohne Unterschied des Windkraftanlagentyps abzielt. Heutzutage erfordert die Installation einer Windkraftanlage die Einholung von mindestens drei Genehmigungen mehrerer Behörden. Diese neue Funktionsweise würde es ermöglichen, die Genehmigungsverfahren für die Installation von Windkraftanlagen zu vereinfachen und zu beschleunigen, indem Kriterien standardisiert und Verwaltungsverzögerungen reduziert werden.

Der Prozess wird in den kommenden Monaten mit der Einrichtung einer Arbeitsgruppe unter Vorsitz des Wirtschaftsministeriums und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Biodiversität fortgesetzt. Ihre Aufgabe wird es sein, in kontinuierlicher Konsultation mit den anderen betroffenen Verwaltungen und Interessenträgern konkrete Lösungen zu erkunden und vorzuschlagen. „Diese nationale Konsultation stellt einen wichtigen Schritt bei der Verwirklichung der Ambitionen für die Entwicklung erneuerbarer Energien in Luxemburg dar. In Zusammenarbeit mit Interessenvertretern des Sektors bekräftigt die Regierung ihr Engagement für den raschen Ausbau der erneuerbaren Energiekapazitäten des Landes, um die Dekarbonisierungsziele zu erreichen und gleichzeitig die nationale Energieresilienz zu stärken. Unser Ziel ist es, Verfahren zu vereinfachen, mehr, schneller und an mehr Orten beim Ausbau erneuerbarer Energien zu tun“, erklärte der Wirtschaftsminister. (DP).

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