Japans Strompreise steigen aufgrund der Kältewelle um fast 20 %

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Die Strompreise auf dem japanischen Markt verzeichneten am 19. November einen spektakulären Anstieg von 19,6 % und erreichten 15,31 Yen pro Kilowattstunde (kWh) im Vergleich zu 12,80 Yen/kWh am Vortag. Der Anstieg spiegelt die gestiegene Nachfrage wider, die durch einen Temperaturrückgang verursacht wird, der insbesondere in den östlichen und nördlichen Regionen Japans ausgeprägt ist.

Auf dem Strommarkt in Japan, der rund um die Japan Electric Power Exchange (JEPX) organisiert ist, verzeichneten Verträge für mehrere geografische Gebiete, darunter Tohoku, Tokio, Chubu, Hokuriku und Kansai, bemerkenswerte Zuwächse. Diese Preise haben ein solches Niveau seit dem 18. Oktober nicht mehr erreicht, als sie mit 15,98 Yen/kWh ihren Höchststand erreichten.

Der Energiebedarf wird durch die Wetterbedingungen beeinflusst

Nach Angaben der Japan Meteorological Agency (JMA) fielen die Höchsttemperaturen im Raum Tokio am 18. November auf 16 °C und lagen damit leicht unter dem 30-Jahres-Durchschnitt für diesen Zeitraum. Prognosen deuten auf eine Fortsetzung dieses Rückgangs hin, wobei die Temperaturen am 19. November bei 13 °C, am 20. November bei 12 °C und am 21. November bei 15 °C liegen werden. Dieser Rückgang ist auf den winterlichen Luftdruck zurückzuführen, der den Bedarf an Wärme und damit auch an Strom erhöht.

Der gestiegene Heizbedarf hat auch den Einsatz thermischer Brennstoffe wie Flüssigerdgas (LNG) und Stadtgas verstärkt. Trotz dieses Verbrauchsanstiegs berichten die Betreiber jedoch, dass die Nachfrage nach zusätzlichen LNG-Ladungen auf dem Spotmarkt stabil bleibt.

Prognose und Management des LNG-Bestands

Ein Vertreter eines Energieunternehmens sagte, die meisten Unternehmen hätten bereits mit einem harten Winter gerechnet und ihre Versorgungsstrategien entsprechend angepasst. „Die aktuellen Lagerbestände scheinen ausreichend zu sein, um die erwartete Nachfrage zu decken, auch wenn sich die Situation weiterentwickelt“, fügte er hinzu.

Das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie gab kürzlich bekannt, dass die LNG-Vorräte großer Energieunternehmen in der Woche vom 10. November um 4,2 % auf 2,21 Millionen Tonnen gestiegen sind. Dieser Anstieg stellt den zweiten wöchentlichen Anstieg in Folge dar und garantiert eine gewisse Stabilität angesichts des saisonalen Nachfrageanstiegs.

Begrenzte Auswirkungen auf den LNG-Spotmarkt

Trotz des Temperaturrückgangs haben Marktteilnehmer keinen dringenden Bedarf an zusätzlichen LNG-Ladungen gemeldet. Dies spiegelt das proaktive Versorgungsmanagement der großen japanischen Energieunternehmen wider. Bei anhaltenden Unwettern könnten die verfügbaren Reserven jedoch an ihre Grenzen stoßen.

Japans höchster Strombedarf, der oft im Winter zu beobachten ist, verdeutlicht, dass das Land trotz Initiativen zur Diversifizierung der Energiequellen und zum Aufbau eines widerstandsfähigen Netzwerks weiterhin auf fossile Brennstoffe angewiesen ist.

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