Dies ist ein historischer Wendepunkt für dieses Land an der Atlantikküste. Mit dem Beginn der Förderung aus der Offshore-Lagerstätte Sangomar ist Senegal gerade in die Ära der Ölproduzenten eingetreten. Ein neues Juwel in der Energiekrone des Kontinents.
Etwa 100 km von der Küste Dakars entfernt birgt dieses Tiefsee-Ölfeld wunderbare Aussichten für die Staatskasse des senegalesischen Staates.
Erste Schätzungen zur Ausbeutung dieser Öllagerstätte deuten auf einen jährlichen Jackpot von rund 650 Milliarden CFA-Francs oder mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr hin.
Ein erheblicher Beitrag zu den öffentlichen Finanzen, der sich aus dem vom australischen Betreiber Woodside Energy prognostizierten Produktionspotenzial von 100.000 Barrel pro Tag ergibt.
Genug, um die wildesten Träume einer wirtschaftlichen Emanzipation einer Nation zu befeuern, die immer noch zu sehr von externen Ressourcen abhängig ist.
Doch dieser Wind des Wohlstands weht nicht ohne Turbulenzen. Die von Ousmane Sonko geleitete Politik erfordert bereits eine eingehende Überprüfung der vom Sall-Regime übernommenen Vertragsbedingungen.
„Wir haben versprochen, diese Verträge neu zu verhandeln, und wir werden es tun.“ donnerte der Premierminister und stellte die für ausländische Majors als zu günstig erachtete Verteilung in Frage.
Eine mittlerweile klassische Dialektik in der Welt der Kohlenwasserstoffe, in der sich das Kräfteverhältnis je nach Entdeckungen und geopolitischen Umwälzungen entwickelt.
Senegal spielt seine neue schwarze Karte aus und scheint entschlossen zu sein, seine Gesetze nicht von den unersättlichen Begierden multinationaler Konzerne diktieren zu lassen.
Es bleibt abzuwarten, ob diese sich abzeichnende Pattsituation mit seinen Industriepartnern die Aussichten dieses kleinen maritimen Eldorados nicht gefährden wird.
Oder ob Dakar wie seine Ölnachbarn in der Lage sein wird, diesen neuen Glücksfall nachhaltig in gemeinsame Macht und Wohlstand umzuwandeln.
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