Nikolas Muci und GC wollen sich stärker in der Stadt Zürich etablieren. Bild: Keystone/Shutterstock
Als letzter in der Super League und mitten in einer Identitätskrise versucht Grasshopper ein Pokerspiel, um seinen Anhängern näher zu kommen.
Grasshopper geht es sehr schlecht. Sportlich zunächst einmal: Die Sauterelles sind mit zehn Punkten in fünfzehn Spielen Letzter der Super League. Aber das ist nicht das Schlimmste.
GC leidet seit mehreren Jahren unter einer schweren Identitätskrise.
Er hat nur sehr wenige Zuschauer (durchschnittlich 7.000 Zuschauer, wenn man große zählt) und löst in seiner Stadt keine Begeisterung mehr aus. Seit 2007, dem Jahr der Zerstörung seines legendären Stadions Hardturm, muss der Verein sogar im Exil leben. Seitdem trägt der „Rekordmeister“ (27 nationale Meistertitel) seine Heimspiele im Letzigrund aus, dem Stadion seines großen Rivalen FC Zürich. Noch ein Affront.
Bei jedem Treffen im Letzigrund zeigen die GC-Ultras das Banner „Bei jedem Spiel im Exil“.Bild: Ostadium
GC erreichte 2019 seinen Tiefpunkt, als es zum ersten Mal in seiner Geschichte abstieg. Trotz seiner Rückkehr in die Super League zwei Jahre später Die Kluft zwischen den Anhängern ist noch größer geworden. Der Fehler liegt in der Ankunft chinesischer Investoren im Jahr 2020, die in diesem historischen Verein nur ein weiteres Geschäft und nichts Besseres sahen als den Satelliten von Wolverhampton, einem englischen Premier-League-Team, das ihnen auch gehörte. Auch die katastrophalen sportlichen Ergebnisse (Rettung im Play-off letzte Saison) haben nichts geholfen.
Daher versuchen die neuen amerikanischen Eigentümer, die Anfang des Jahres eintrafen, die Lücken zu schließen. Um Grasshopper seinen Fans näher zu bringen. Um dies zu erreichen, beschlossen sie sogar, diese Idee physisch in die Realität umzusetzen.wie berichtet von Tages Anzeiger:
Letzten Donnerstag gaben die Verantwortlichen bekannt, dass der Hauptsitz von GC in die Zürcher Innenstadt zurückkehren wird. Die Einweihung erfolgt Anfang 2025.
Sie präzisierten in ihrer Pressemitteilung:
„GC ist der älteste Fußballverein in Zürich. Mit der neuen Zentrale bringen wir den Verein und die Fans der Stadt, die nach wie vor den Großteil der Abonnenten ausmachen, noch einmal näher zusammen.“
Die Grasshoppers werden deshalb ins Schiffländequartier, am Ufer der Limmat und nur einen Steinwurf vom Münster entfernt, auswandern.
Das neue GC-Gelände im Stadtzentrum
Und Grasshopper wird durch die neuen Räumlichkeiten nicht nur optisch präsent sein. Er wird dort Pressekonferenzen organisieren und Arbeitsplätze für seine Mitarbeiter einrichten.
Die „Rekordmeister“-Büros verließen 2005 die Stadt und zogen in den brandneuen Ausbildungskomplex im Vorort Niederhasli. Dieser Schritt war seinerzeit der Stolz des Vereins, der darin eine Entwicklungsmöglichkeit sah, auch im Hinblick auf sein Image. 19 Jahre später haben die Sauterelles einen großen Sprung zurück gemacht. (yog)
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