Preissenkungen bei Generika gefährden die Arzneimittelversorgung

Preissenkungen bei Generika gefährden die Arzneimittelversorgung
Preissenkungen bei Generika gefährden die Arzneimittelversorgung
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28.11.2024 – 08:00

Mepha Schweiz AG

Basel (ots)

Die vom Bundesamt für Gesundheit angeordneten Preissenkungen, die am 1. Dezember 2024 in Kraft treten, werden den Druck auf die bereits vorteilhaften Preise von Generika erhöhen, was die Versorgungsschwierigkeiten weiter verschärfen wird. Mepha, der Hauptlieferant von Medikamenten in der Schweiz, fordert bessere staatliche Rahmenbedingungen, um eine bezahlbare Grundversorgung langfristig zu gewährleisten.

In der Schweiz sind Generika 20 bis 70 % günstiger als die entsprechenden Originale.[1] Im Jahr 2023 werden Generika 460 Millionen Franken an Gesundheitskosten einsparen.[2] Mit einem Marktanteil von 42 % ist Mepha der führende Generikaanbieter in der Schweiz. Keine andere Arzneimittelmarke wird in der Schweiz so häufig eingesetzt wie die Regenbogenmedizin.[3] In den letzten zwölf Monaten (November 2023 – Okt. 2024) haben Ärzte und Apotheken etwa 23 Millionen Packungen generisches Mepha verschrieben oder abgegeben.[4] Im Durchschnitt wurden pro Haushalt fünf Mepha-Generika verwendet.[5] Generika nehmen mittlerweile einen zentralen Platz in der Grundversorgung der Schweiz ein. Allerdings ist die Versorgung mit Medikamenten zunehmend gefährdet.

Die Abwärtspreisspirale verschärft die Versorgungsengpässe

In den letzten 20 Jahren führten regelmäßig von den Behörden angeordnete Generika-Preissenkungen unter anderem dazu, dass Mephas Antibiotika und Analgetika oder seine Generika zur Behandlung von Krebs, die auch in der Pädiatrie eingesetzt werden, teilweise zu einem Preis angeboten werden müssen niedriger als der einer Packung Kaugummi. Heute haben 10 % der Mepha-Generika einen Fabrikpreis (PF) von weniger als 5 Franken und 25 % einen PF von weniger als 15 Franken.[6] Die zum 1. Dezember 2024 in Kraft tretenden Preissenkungen, die insbesondere den Druck auf bereits vorteilhafte Generika erhöhen werden, werden zur Folge haben, dass die inflationsbedingt steigenden Produktions- und Vertriebskosten nicht mehr gedeckt werden können und die Preise sinken unterhalb der Gewinnschwelle. Mepha geht davon aus, dass sich die Engpässe in diesem Winter aufgrund der aktuellen Preissenkungen verschlimmern werden. Patienten werden zunehmend gezwungen sein, auf teurere Originale zurückzugreifen. In Ländern wie Deutschland hat der Preisdruck bereits dazu geführt, dass immer mehr Generika vom Markt verschwinden, weil ihre Produktion nicht mehr rentabel ist. Dieses Szenario bedroht auch die Schweiz.

Die von den Behörden vorgegebenen Rahmenbedingungen müssen realistisch sein

Einerseits verhängen die Gesundheitsbehörden in der Schweiz seit Jahren Preissenkungen bei Generika. Andererseits stellen sie im Vergleich zu anderen europäischen Ländern an Generikaanbieter deutlich höhere oder nicht harmonisierte Anforderungen an Qualität, Sicherheit und Eignung, deren Einhaltung mit sehr hohen Kosten verbunden ist. Daher müssen in der Schweiz Generika stets in allen Dosierungen, Darreichungsformen und Packungsgrößen angeboten werden, auch solche mit geringer Nachfrage, wie etwa die entsprechenden Originale. Dieser Widerspruch macht Generikaanbietern zu schaffen. Andrej Salát, Geschäftsführer von Mepha und Teva in der Schweiz, fordert, dass Swissmedic und das Bundesamt für Gesundheit bei ihren Entscheidungen und Anforderungen die zentrale Rolle von Generika für die bezahlbare Grundversorgung stärker berücksichtigen. Ihm zufolge: „Um eine langfristig stabile Versorgung anbieten zu können, sollte es in Zukunft möglich sein, die Preise sehr vorteilhafter Generika aufgrund der inflationsbedingt gestiegenen Produktions- und Vertriebskosten nach oben anzupassen.“ Für Generika, die einer behördlichen Lagerpflicht unterliegen, darf es keine weiteren Preissenkungen geben.“ Mit ihrer Position als Marktführer übernimmt Mepha eine grosse Verantwortung in der Grundversorgung in der Schweiz.[7] Mepha hofft, diese Rolle auch in Zukunft weiterhin ausüben zu können.

Über Mepha und Teva in der Schweiz

Zusammen gehören Mepha Pharma SA und Teva Pharma SA zu den führenden Pharmaunternehmen der Schweiz. Seit 2011 ist Mepha Teil der internationalen Teva-Gruppe – einem der weltweit führenden Generika-Anbieter. Mepha und Teva haben ihren Hauptsitz in Basel und beschäftigen derzeit insgesamt 170 Mitarbeiter. Die Produktlinie von Mepha und Teva umfasst mehr als 300 Produkte zur Behandlung zahlreicher Krankheiten. Es verfügt über 270 Generika, Biosimilars, rezeptfreie Medikamente, Medizinprodukte und Originale zur Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems, der Atemwege und Krebs. Mepha- und Teva-Produkte werden von Apotheken, niedergelassenen Ärzten, Drogerien und Krankenhäusern vertrieben.

Referenzen auf Anfrage erhältlich.

[1] Informationsblatt BAG 22.9.2023; (abgerufen am 08.11.24)

[2] bwa Consulting Report 2023; Sparbeitrag durch Generika; https://www.intergenerika.ch/fr/generiques/marche (abgerufen am 08.11.2024)

[3] IQVIA Pharma Panel, MAT, letzte Konsultation im Oktober 2024

[4] IQVIA Pharma Panel, MAT Oktober 2024

[5] Bundesamt für Statistik, https://www.bfs.admin.ch/bfs/fr/home/statistiques/population/familles/menages.html (abgerufen am 08.11.2024)

[6] IQVIA Pharma Panel, MAT November 2024

[7] IQVIA Pharma Panel, MAT Oktober 2024

Kontakt:

Christoph Herzog, Leiter Marke & Kommunikation, Mepha Suisse SA, Telefon 061 705 43 43, [email protected]

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