Wie erwartet senkte die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins um 0,25 %. Die Markterwartungen waren niedrig und die EZB bestätigte, dass das Wachstum mit Abwärtsrisiken behaftet ist. Bis zum nächsten Sommer strebt sie einen neutralen Zinssatz von 2,5 % an. Dies brachte nichts Neues auf den Markt.
Die Frage der Staatsschulden bleibt wichtig: der Abstand zwischen den Kreditzinsen Frankreichs und Deutschlands stabilisiert sich, während der Abstand zwischen Italien und Deutschland ein Dreijahrestief erreicht hat, obwohl die EZB italienische Anleihen verkauft. Für die EZB ist zum Jahresende alles ruhig.
Auf kanadischer Seite überraschte die Bank of Canada (BoC) mit einer Senkung ihres Leitzinses um 0,5 %. Wir erwarten im Jahr 2025 mindestens drei weitere Senkungen um 0,25 %, wodurch der neutrale Zinssatz bis Juni auf 2,5 % sinken würde. Sollte sich die Wirtschaftslage jedoch weiter verschlechtern, könnte die BoC die Zinsen noch weiter senken.
Lesen Sie auch: Der chinesische Yuan verliert gegenüber dem Dollar an Boden
Für die Schweizerische Nationalbank (SNB) eine kleine Überraschung: Sie senkte ihren Leitzins um 0,5 %, während alle mit einer Senkung um 0,25 % gerechnet hatten. Der neue Gouverneur, Herr Schlegel, scheint die Inflation durch eine Schwächung des Schweizer Frankens ankurbeln zu wollen. Überraschend ist, dass die SNB den Schweizer Franken nicht mehr als „zu stark“ bezeichnet, obwohl dies weiterhin ein Problem im Kampf gegen die Deflation darstellt.
In Australien schließlich hat die Reserve Bank nichts an ihrer Geldpolitik geändert. Die Pressemitteilung deutet jedoch darauf hin, dass die Inflation sinken könnte, was im optimistischsten Szenario den Weg für eine mögliche Zinssenkung bereits im kommenden Februar ebnen würde.