Nach zwei Jahren eines hochkarätigen Falles hat der Oberste Gerichtshof in Eldoret, Kenia, sein Urteil gefällt. Sie verurteilte Jacktone Odhiambo wegen des brutalen Mordes an Edwin Chiloba, einem 25-jährigen jungen LGBT+-Aktivisten und Modedesigner, zu 50 Jahren Gefängnis.
Dieses am 16. Dezember verkündete Urteil verdeutlicht die Verletzlichkeit von LGBTQ+-Personen in einem Land, in dem Diskriminierung und Vorurteile nach wie vor allgegenwärtig sind.
Ein erschreckendes Verbrechen: das Drama einer zerbrochenen Beziehung
Am 4. Januar 2023 wurde die verstümmelte Leiche von Edwin Chiloba in einer verlassenen Metallkiste am Straßenrand im Rift Valley gefunden. Die Ermittlungen bringen eine makabre Szene ans Licht. Chiloba war mit einem Stück Jeans und Socken, die ihm in den Mund gestopft worden waren, erstickt worden. An der Leiche wurden DNA-Spuren entdeckt, die Jacktone Odhiambo, ihre Mitbewohnerin und angebliche Geliebte, belasten.
Laut Richter Reuben Nyakundi war der Mord sorgfältig geplant. Zeugen sagten, sie hätten einen Streit zwischen den beiden Männern gehört, bevor Odhiambo die Metallkiste mit der Leiche trug. Dieser herzzerreißende Verrat wirft die Frage auf: Wie konnte eine intime Beziehung in einer solchen Tragödie enden?
Ein beispielhafter Satz für eine „teuflische“ Tat
Die vom Richter als „verhältnismäßig zur Grausamkeit des Verbrechens“ bezeichnete Strafe von 50 Jahren Gefängnis soll dem Andenken an Chiloba gerecht werden. Die Familie des Opfers sucht jedoch weiterhin nach Antworten. Warum hat ein vertrauenswürdiger Verwandter eine so grausame Tat begangen? Odhiambo, der trotz überwältigender Beweise immer noch die Fakten leugnet, hat das Recht, Berufung einzulegen. Doch der Mangel an Reue und die Gewalt des Mordes lassen wenig Raum für Gnade.
Homophobie im Mittelpunkt der Debatte
Der Fall Chiloba hat internationale Reaktionen auf die schwierigen Bedingungen für LGBTQ+-Menschen in Kenia ausgelöst. In dieser konservativen, überwiegend christlichen Gesellschaft sind homosexuelle Beziehungen nicht nur tabu, sondern auch illegal und werden mit 14 Jahren Haft bestraft.
Der Mord an Edwin Chiloba zeigt die Gefahren auf, denen die LGBTQ+-Community ausgesetzt ist. Die Polizei hat ein Hassverbrechen ausgeschlossen, die Bedrohungen reichen jedoch von gewalttätigen Angriffen bis hin zu systemischer Diskriminierung.