Das Jahr 2024 wird im Fußball untrennbar mit der Europameisterschaft zu Hause verbunden sein. Jamal Musiala erinnert sich an diesen entscheidenden Moment.
München – Der 5. Juli 2024 sollte der Tag der Europameisterschaft im eigenen Land werden, über den auch ein halbes Jahr später noch leidenschaftlich diskutiert wird. Im Viertelfinale in Stuttgart traf Deutschland im Vorfinale auf Spanien (1:2 nach Verlängerung). Nach 90 intensiven Minuten ging das Drama in einer spannenden Verlängerung weiter. In der 106. Minute verwandelte sich die Anspannung unter den deutschen Fans plötzlich in einen wahren Albtraum.
Der Ball gelangte zu Jamal Musiala, der aus zentraler Position kurz vor der Strafraumgrenze einen kraftvollen und präzisen Schuss abfeuerte. Wo wäre dieser Ball gelandet, wenn nicht Marc Cucurellas Handspiel gewesen wäre? Der Pfiff von Schiedsrichter Anthony Taylor blieb jedoch stumm – und er verfolgte den Vorfall nicht noch einmal auf dem Bildschirm. Später gaben sowohl der DFB (Deutscher Fußball-Bund) als auch die UEFA zu, dass es sich hierbei um eine Fehleinschätzung handelte. Anstatt die Bühne für den Sieg zu bereiten, ging das Spiel mit einem Stand von 1:1 weiter, und in der 119. Minute reagierte Spanien und ging neun Tage später als großer Sieger hervor.
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Und Musiala selbst? Im Interview mit der Sport Bild gibt er zu: „Ja, ich habe oft von dem Handball-Vorfall geträumt. Ich kann es jetzt nicht mehr ändern. Wenn ich es heute irgendwo sehe, klicke ich immer zum Überspringen – auf Instagram zum Beispiel kann ich es einfach.“ Ich schaue es mir nicht mehr an. Der 21-Jährige verpasste die große Chance, der Starspieler des Turniers zu werden. Das Bild von Musialas Schuss, der Cucurellas Hand traf, bevor er vom Boden abprallte, wurde zu einem Bild, das jetzt die ganze Welt kennt.
Während Deutschland im Achtelfinale zuvor von einem umstrittenen Elfmeter gegen Dänemark profitiert hatte, war die Situation gegen Spanien noch bitterer. Musialas Schuss war unglaublich gefährlich. Wäre er überhaupt markiert worden? Der Bayern-München-Star sagte: „Von meinem Gefühl her: Ja. Ich hatte das Gefühl, der Ball würde ins Tor gehen.“
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Wir werden es nie erfahren: „Es ist immer noch bittersüß. Die Energie innerhalb der Mannschaft war so hoch.“ Unter der Führung von Trainer Julian Nagelsmann hatte das DFB-Team einen hervorragenden Lauf, die Stimmung unter den Fans im ganzen Land war unglaublich. Als der Schlusspfiff ertönte, schwieg eine (Fußball-)Nation für ein paar Minuten. Musiala ist nicht der Einzige, der überzeugt ist: „Und selbst bei der EM glaube ich, dass uns, wenn wir gegen Spanien weitergekommen wären, kein anderes Team auf unserem Weg zum Titel aufgehalten hätte. Aber ich lebe nach dem Prinzip ‚Kein Bedauern‘ – Ich bereue es sowieso nicht, ich kann es nicht ändern, also müssen wir es akzeptieren.“
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