Berlin will umstrittene Gastransitzuschlag abschaffen – Euractiv FR

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Berlin will umstrittene Gastransitzuschlag abschaffen – Euractiv FR
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Nach einem Appell von Friedrich Merz, dem Vorsitzenden der deutschen Christdemokraten-Liste für die Wahlen im Februar, wird an diesem Freitag, dem 20. Dezember, ein umstrittener Zuschlag auf den Gastransit durch Deutschland abgeschafft.

Im Jahr 2022 musste Deutschland erleben, dass sein wichtigster Gaslieferant Russland seine Exporte einschränkte. In Panik und in Erwartung einer Krise, die letztlich nie eintrat, begann die Regierung von Olaf Scholz dann mit hektischen Käufen und investierte in Gas zu einer Zeit, als die Preise für das Auffüllen der Vorräte vor dem Winter sehr hoch waren.

Allerdings saß das Land mit einer Rechnung von mehreren Milliarden Euro da. Um Verluste auszugleichen und die damit verbundenen Speicherkosten zu decken, hat das für die Überwachung seiner Gasmärkte zuständige Zwischenunternehmen Trading Hub Europe (THE) beschlossen, einen Aufschlag auf Gasverkäufe zu erheben, damit die Verbraucher die Kosten tragen. Und auch die Nachbarn Deutschlands sind betroffen, denn für jedes Gas, das durch deutsche Gasleitungen fließt, wird dieser Zuschlag erhoben.

Benachbarte Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) kritisierten die Maßnahme und sagten, sie behindere ihre Bemühungen, auf russisches Gas zu verzichten. Im vergangenen Mai versprach Berlin, die Umlage ab 2025 abzuschaffen.

Als die Bundesregierung (bestehend aus SPD, FDP und Grünen) im November stürzte, brach auch die parlamentarische Mehrheit zusammen, die für die Verabschiedung der Gesetzesänderung zur Abschaffung der Umlage notwendig war. Doch kürzlich habe die Christlich-Demokratische Union (CDU, Europäische Volkspartei/EVP) angedeutet, dass sie für ein solches Gesetz stimmen würde, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Quellen gegenüber Euractiv.

Einer dieser Quellen zufolge hat sich Friedrich Merz, der Kanzlerkandidat der Partei, während einer Parteiversammlung am Dienstag, dem 17. Dezember, für die Abschaffung des Zuschlags eingesetzt und dabei die Notwendigkeit angeführt, gute Beziehungen zu benachbarten EU-Ländern, einschließlich der Tschechischen Republik, aufrechtzuerhalten Republik und Österreich – beide werden von EVP-nahen Parteien wie der CDU regiert.

Auch die Grünen (Les Verts/ALE) und die Sozialdemokratische Partei (SPD) befürworten die Abschaffung der Sutax, sodass es mit Unterstützung der CDU im Parlament eine Mehrheit für diese Maßnahme gibt.

Die Abstimmung über das Gesetz findet am Freitag, 20. Dezember, im Parlament statt.

Die österreichische Regierung sagte, die Gebühr, die derzeit 2,5 Euro pro MWh beträgt, habe das Land bereits 60 Millionen Euro gekostet und würde auf 750.000 Euro pro Tag steigen, wenn die russischen Gaslieferungen eingestellt würden.

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