Nach Angaben palästinensischer und Krankenhausbeamter töteten israelische Luftangriffe am Donnerstag im Gazastreifen mindestens 18 Menschen, darunter drei Kinder und zwei hochrangige von der Hamas geführte Polizisten.
Ein erster Angriff traf am Donnerstagmorgen ein Zelt in einer von Israel als humanitär erklärten Zone namens Muwasi, wo Hunderttausende Vertriebene während des kalten und regnerischen Winters in Zelten Zuflucht suchen.
Nach Angaben des Nasser-Krankenhauses, das die Leichen erhielt, starben bei diesem Streik drei Kinder, drei Frauen und vier Männer.
Laut Krankenhausakten wurden insbesondere Generalmajor Mahmoud Salah, Generaldirektor der Gaza-Polizei, und sein Stellvertreter, Brigadegeneral Hossam Shahwan, getötet.
Zur von der Hamas geführten Regierung in Gaza gehörten Zehntausende Polizisten, die vor Kriegsausbruch am 7. Oktober 2023 für ein hohes Maß an Recht und Ordnung sorgten.
In vielen Gegenden ist die Polizei weitgehend von den Straßen verschwunden, nachdem sie von Israel angegriffen wurde, was zum Zusammenbruch von Recht und Ordnung beigetragen hat und die Bereitstellung dringend benötigter humanitärer Hilfe für die Bevölkerung behindert hat.
Anwohner sagen jedoch, dass noch immer Hamas-Sicherheitsagenten in Zivil einen Großteil des Territoriums patrouillieren und die Gruppe fast 15 Monate nach Beginn des verheerenden Krieges keinen nennenswerten internen Herausforderungen gegenüberstand.
Bei dem zweiten Angriff im zentralen Gazastreifen kamen mindestens acht Palästinenser ums Leben. Nach Angaben des Al-Aqsa Martyrs Hospital, das die Leichen entgegennahm, handelte es sich bei den Opfern um Mitglieder lokaler Komitees, die bei der Sicherung von Hilfskonvois helfen. Ein Reporter der Associated Press im Krankenhaus konnte die Zahl der Todesopfer bestätigen.
Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu den Angriffen.
Israel hat die Polizei wiederholt ins Visier genommen, was zum Zusammenbruch von Recht und Ordnung auf dem Territorium beigetragen hat und es humanitären Organisationen erschwert hat, Hilfe zu leisten. Israel wirft der Hamas vor, Hilfe für ihre eigenen Zwecke zu missbrauchen.
Der Krieg wurde durch den Angriff von Hamas-geführten Militanten auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst. Sie töteten an diesem Tag etwa 1.200 Menschen, hauptsächlich Zivilisten, und entführten etwa 250 weitere. Noch immer befinden sich rund 100 Geiseln in Gaza, mindestens ein Drittel von ihnen gilt als tot.
Nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden wurden bei der israelischen Offensive mehr als 45.000 Palästinenser in Gaza getötet. Mehr als die Hälfte der Opfer seien Frauen und Kinder. Die Behörden unterscheiden bei ihrer Zählung nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten.