Ein Insasse des Zentralgefängnisses von Arles nahm am Freitag, dem 3. Januar, mehrere Menschen als Geiseln. Der Mann mit einem instabilen psychiatrischen Profil ist dort seit 2015 inhaftiert.
Ein Häftling hat an diesem Freitag, dem 3. Januar, morgens mehrere Personen aus dem Zentralgefängnis von Arles als Geiseln genommen. Mehrere bestätigende Quellen weisen gegenüber BFMTV darauf hin, dass er im Besitz einer Klingenwaffe war. Der Mann befreite zunächst eine der Geiseln, bevor er sich am Nachmittag nach fünfstündigen Verhandlungen ergab.
Der aus Guyana stammende Häftling ist 37 Jahre alt und sitzt seit 2015 wegen Vergewaltigung mit vorgehaltener Waffe in Haft. Er solle ab 2031 entlassen werden, erfuhr BFMTV aus zuverlässigen Quellen.
Zuvor sei er bereits „mehrmals“ wegen Gewalttaten oder durch Gewalttaten erschwertem Diebstahl verurteilt worden, sagte Laurent Gumbau, Staatsanwalt von Tarascon, während einer Pressekonferenz.
Ein „instabiles“ Profil?
Der Mann hatte fünf Menschen als Geiseln genommen: einen Gefängniswärter, drei Krankenschwestern und einen Arzt. Er befand sich in einer Gesundheitsstation des Gefängnisses. Zahlreiche Interventionsteams wurden vor Ort mobilisiert, darunter das Raid-Team und ein örtliches Gefängnissicherheitsteam.
Wurde er zunächst als Häftling mit instabilem psychiatrischem Profil dargestellt, betont die Staatsanwaltschaft, dass es bei dieser Geiselnahme offenbar keine „psychotischen Elemente“ gegeben habe.
Allerdings muss in den nächsten Stunden eine psychiatrische Begutachtung erfolgen, da sich der Festgenommene für einen Zeitraum von maximal 48 Stunden in Polizeigewahrsam befindet.
„Er wollte aus dem Gefängnis raus“
Laut dem Staatsanwalt von Tarascon und Pierre-Édouard Colliex, Polizeipräfekt von Bouches-du-Rhône, scheint der Wunsch des Häftlings, die Strafanstalt zu wechseln, der Grund für diese Geiselnahme zu sein. Er wolle „aus dem Gefängnis raus“, präzisiert der Polizeichef.
Die Staatsanwaltschaft fügt allerdings hinzu, dass dies zwar das „entscheidende Motiv“ zu sein scheine, dieses aber noch im Polizeigewahrsam bestätigt werden müsse.
Das nördlich von Arles gelegene Zentralhaus verfügt über 159 Plätze und ist zu 85 % belegt, darunter 137 Häftlinge, die lange Haftstrafen verbüßen. Diese Geiselnahme findet am Tag nach Gérald Darmanins Besuch in Marseille und im Baumettes-Gefängnis statt.
Boris Kharlamoff mit Laurène Rocheteau