Hannut setzt seinen „Flood Resilience“-Plan weiterhin um. Wir erläutern die laufenden Projekte und Maßnahmen.
Die Stadt Hannut, die in den letzten Jahren (2020, 2021, 2022, 2024) regelmäßig von Überschwemmungen heimgesucht wurde, hat den Kampf gegen diese Geißel zu einer Priorität gemacht. Die Kommunalbehörden treiben einen ehrgeizigen globalen Plan mit dem Titel „Hochwasserresilienz“ voran, der darauf abzielt, die Auswirkungen von Überschwemmungen in den Dörfern der Region zu minimieren. Allerdings nehmen die Verwaltungsverfahren und die Beantragung von Zuschüssen aus der Wallonischen Region Zeit in Anspruch, was die Stadt dazu zwingt, auf die Dringlichkeit zu drängen, schnell zu handeln.
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Ein Aktionsplan
Um effektiv auf Überschwemmungen reagieren zu können, stellte die Stadt Experten zusammen und beauftragte ein Planungsbüro, das es ermöglichte, die problematischsten Gebiete zu identifizieren. Unter den vorgeschlagenen Lösungen steht die Schaffung von temporären Tauchzonen (ZIT) ganz oben auf der Liste. Diese natürlichen Vorrichtungen ermöglichen durch den Bau von Deichen die vorübergehende Eindämmung des abfließenden Wassers im Falle eines Flussüberlaufs.
Hannut plant, in den kommenden Jahren 25 ZITs einzurichten. Aus Gründen der Durchführbarkeit und Dringlichkeit wurden jedoch fünf davon als Prioritäten festgelegt. Diese Projekte kommen gut voran: Drei von fünf endgültigen Genehmigungen wurden bereits erteilt, und die Ausschreibungen sollten noch in diesem Jahr abgeschlossen werden, so dass die Bauarbeiten im Frühjahr 2025 beginnen können.
Land- und Verwaltungshindernisse
Die Einrichtung von ZITs stößt jedoch auf Schwierigkeiten, insbesondere im Zusammenhang mit dem Erwerb der betreffenden Grundstücke, die manchmal privaten Eigentümern gehören. Dies erfordert Verhandlungen oder Enteignungen und Fristverlängerungen. Um diese Hindernisse zu umgehen, haben sich die Behörden dafür entschieden, die Verwaltungsverfahren parallel durchzuführen, um die Umsetzungszeiten zu verkürzen.
Angesichts der Notlage beschloss die Stadt Hannut, nicht auf die offizielle Gewährung regionaler Zuschüsse zu warten, um ihre Projekte voranzutreiben. Nach Angaben der Stadtverwaltung hätte das Warten auf die Bestätigung der Finanzierung die Einrichtung der ZITs um mehrere Jahre verzögert. Begleitet wird diese Strategie von einer förmlichen Anfrage an die zuständige Ministerstelle, um eine Förderzusage einzuholen und das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Verfahrensbeschleunigung zu schärfen.
Zusätzliche Maßnahmen
Zusätzlich zur Schaffung von ZITs führt Hannut eine Reihe ergänzender Maßnahmen durch, die in einem globalen Plan enthalten sind:
- Reinigung von Abwasserkanälen und 3.000 Abflüssen: Diese regelmäßigen Arbeiten zielen darauf ab, den Wasserfluss zu verbessern und Verstopfungen vorzubeugen.
- Hecken pflanzen und Gräben säubern: natürliche Lösungen zur Verlangsamung des Abflusses und zum Schutz sensibler Gebiete.
- Installation von Ballendämmen: soll das Oberflächenwasser in gefährdeten Gebieten verlangsamen.
- Verstärkte Zusammenarbeit mit Immobilienentwicklern: Dank einer Vereinbarung mit AIDE (Interkommunale Vereinigung zur Aufteilung und Sanierung von Gemeinden in der Provinz Lüttich) müssen Siedlungsprojekte nun strengere Anforderungen an die Wasserbewirtschaftung erfüllen.
Ein Bonus, um den Bürgern zu helfen
Seit Anfang 2024 bietet die Stadt Hannut außerdem einen „kommunalen Hochwasserschutzbonus“ an, um die Bewohner zu ermutigen, persönliche Schutzausrüstung gegen Überschwemmungen und Schlammlawinen anzunehmen. Diese Beihilfe deckt 80 % der anfallenden Kosten ab, bis zu einem Höchstbetrag von 1.000 € pro Gebäude alle fünf Jahre.