Rekordzahl an Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit Terrorismus

Rekordzahl an Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit Terrorismus
Rekordzahl an Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit Terrorismus
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Die Anschläge in Magdeburg (Deutschland) und New Orleans während der Feiertage waren eine tragische Erinnerung an die terroristische Bedrohung, die Europa und auch die Schweiz bedrohte. „Wir müssen uns auf eine Zunahme terroristischer Aktivitäten in der Schweiz einstellen“, betont Stefan Blättler, Generalstaatsanwalt des Bundes, im Interview mit der „SonntagsZeitung“ und der „Matin Dimanche“. „Wir haben bereits einen historischen Rekord erreicht: Derzeit laufen bei uns rund 120 Verfahren im Zusammenhang mit Terrorismus, das entspricht einer Verdoppelung der Fallzahlen im Vergleich zu 2022“, beklagt er.

Bei diesen Verfahren geht es vor allem um Terrorpropaganda im Internet, Geldzahlungen an Terrororganisationen und , die im Ausland Dschihad betreiben. Letztere könnten eines Tages selbst Anschläge planen, wenn sie nicht durch Ermittlungen gestoppt werden, warnt Stefan Blättler. Die jüngsten Interventionen der Bundesanwaltschaft (MPC) hätten solche geplanten Anschläge in unserem Land wirksam verhindert.

Auch wenn die Mehrzahl der vom MPC bearbeiteten Fälle Dschihadismus betrifft, weist Stefan Blättler auch auf die Notwendigkeit hin, links- und rechtsextreme Bewegungen zu überwachen. Und er befürchtet die Infiltration der Schweiz durch ausländische kriminelle Organisationen, etwa die Banden, die in belgischen oder schwedischen Vororten operieren und auf der Straße Erpressungen und tödliche Schießereien verüben. Untersuchungen zu diesen Netzwerken seien komplex und langwierig und erforderten eine enge internationale Zusammenarbeit, sagte er.

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