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„Immer noch Träume.“ CD 1: Philippe Fénelon (geb. 1952): Halley, für Klavier; Omaggio (A Tiepolo), für Violine; Zabak, für Klavier und Schlagzeug; Zwei Epigramme für Kontrabass, Harfe und Schlagzeug; Epilog, für Klavier; Notti, für Stimme und Kontrabass; Les Combats nuits, für Klavier und Schlagzeug.
CD 2: Still Dream, für Steeldrums und Streichquartett; Paläomusik, für 22 Lithophone und Schlagzeug.
Florent Boffard, Klavier; Maryvonne Le Dizès, Violine; Joëlle Léandre, Schlagzeug; Sylvie Beltrando, Harfe; Florent Jodelet, Didier Benetti, Emmanuel Curt, Gilles Ranticelli, Schlagzeug; Quatuor Diotima.
2 CDs von Radio France, Signature Collection. Aufgenommen von Januar bis April 1997 im Studio von Radio France (CD 1); Radio France 2023 Auditorium (CD II). Präsentationshinweis in Französisch und Englisch. Dauer: 70:00 (CD1) und 37:00 (CD2)
10Mit seinen acht Opern als Schwerpunkt umfasst der Katalog von Philippe Fénelon heute mehr als hundert Werke aller Genres. Diese Doppel-CD für kleine Gruppen räumt der Perkussion einen hohen Stellenwert ein.
Die erste CD des Albums ist eine Neuauflage einer Aufnahme von 1997 durch Radio France (ziemlich selten bei demselben Label), die rund sieben Werke von Solo bis Trio einer Vielzahl großartiger Künstler vereint. So die große und verstorbene Maryvonne Le Dizès, damals Solistin des EIC, die hier auftritt Hommage (an Tiepolo)ein virtuoses Stück, meisterhaft dirigiert, dem es weder an Eloquenz noch an Brillanz mangelt, so wie der grafische Entwurf des italienischen Malers. Ein weiterer Solist des EIC in den 90er Jahren, der Pianist Florent Boffard, ist allein dabei Halley (1986), Name eines Kometen, der am selben Tag wieder am Himmel auftauchte. Die serielle Technik druckt einen etwas veralteten Stil aus und spielt mit dem Wechsel von eruptivem, sogar wütendem Schreiben und entspannteren Momenten mit angehaltener Zeit. Wir finden den Pianisten Epilog wo die Klangkonstellation um polare Töne herum organisiert ist, die durch Pedal und Wiederholung aufrechterhalten werden. Boffards schillerndes, energisches und dennoch kontrolliertes Spiel verleiht dem Werk seinen vollen resonanten und harmonischen Umfang. Florent Jodelet (Solist des Nationalorchesters von Frankreich) war damals 25 Jahre alt und verfügte bereits über eine hervorragende Meisterschaft, die man zu schätzen weiß Zabak („Erde“ in der Nouba-Sprache) von 1994. Das Material ist körnig, zwischen trockenen, kurzen Geräuschen (Rasseln) und kontinuierlichem Fließen (Regenstab). Die Percussion erfolgt mit bloßen Händen auf den Fellen (Rahmentrommel, Congas, Djembe), aus denen der Percussionist mit Finesse und Musikalität eine reiche Klangpalette schöpft. Florent Jodelet bildet ein Trio mit der Harfenistin Sylvie Beltrando und der Kontrabassistin Joëlle Léandre Zwei Epigramme. Die Zeit dehnt sich aus und die Musik atmet im Rhythmus des Kontrabassisten, eine Musik, die eine bestimmte melodische Dimension wieder einführt. Wenn die Harfe ihre Autonomie behält, schmecken die klanglichen Legierungen zwischen Schlagzeug und Kontrabass. Nächte (1990) sind für Joëlle Léandre nach Gedichten der Komponistin geschrieben, denen sie Wörter oder Phrasen entnimmt, die sowohl ihre Fantasie als auch ihr Spiel anregen. Dem Interpreten/Interpreten bleibt ein Raum, der die gesprochene, aber auch gesungene Stimme gibt (Nächte III).
Den Zyklus antizipieren Mythologie, Nachtkämpfe (1986-87) in der Kombination von Florent Boffard und Florent Jodelet sind wunderbar. In Daedalus improvisiert den LabyrinthtanzDas wachsame und prägnante Klavier wird durch das Schlagzeug geleitet, verdoppelt und verstärkt, was ihm seine Aura der Resonanz verleiht. Der letzte langsame und verträumte Teil nimmt den Charakter eines Zeremoniells an. Der Schreibstil ist virtuos und die Kontraste schwindelerregend Sie wurden von Ikarus geopfert : Die Klänge des Klaviers werden von der kleinen Trommel geschlagen und tauchen in die Resonanz der Röhrenglocken und anderer Klapperschlangen ein, bevor sie im wohlklingenden Raum einer Oktave verschmelzen.
Die beiden viel jüngeren Stücke sind auf der zweiten CD mit dem Perkussionisten Florent Jodelet vereint. Er umgibt sich mit drei weiteren Schlagzeugern des Orchestre National de France, Didier Benetti, Emmanuel Curt und Gilles Ranticelli Paläomusik von 2014. Das für 22 Lithophone und Schlagzeug geschriebene Werk hat auf einem rechteckigen Träger längliche polierte Steine aus der Jungsteinzeit (aus dem Nationalmuseum für Naturgeschichte in Paris), auf die die Interpreten mit kleinen Holzhämmern einschlagen. Fénelon überlässt die Wahl der Tonhöhen den Interpreten. Der Klang ist klar und zart, mit einer kurzen Resonanz. Während des Übergangs zwischen den Abschnitten sind weitere Schlaginstrumente zu hören, etwa dieses Geophon, das das Werk einleitet, der Regenstab, Glocken und verschiedene Glockenspiele. Einen Zusammenhang in dieser kuriosen Zusammenstellung und diesem dennoch gut klingenden Mineralreichtum suchen wir vergeblich.
Die Idee, Steel Drums, das beliebte karibische Instrument mit rollenden Klängen, mit dem Streichquartett in Verbindung zu bringen, liegt nicht auf der Hand. Doch genau das tut Philippe Fénelon Träume immer noch, ein aktuelles Stück, das 2023 auf Radio France entstand und neben Florent Jodelet und seinen vier Steeldrums einlädt das Diotima Quartett. Die Reise und der Traum prägen die Titel der sieben Sequenzen des Werks, in denen die Tremolo-Steel-Drums oft den Part des Streichquartetts säumen (Schwebendes Lied, blaues Leichtmetall) oder mit ihm als Zweitbesetzung spielen (Fragmentierter Spiegel). Fénelon testet die Bässe ihres Sortiments Flamenco-Gesang (tiefer Gesang) und ihre Fähigkeit, den Klang eines imaginären Tieres nachzuahmen (Brüllt). Die Konfrontation der beiden Klanguniversen ist wirkungsvoll Rezitativ bis zum Zitat aus dem Thema der Promenade von Gemälde in einer Ausstellung von Mussorgsky, der den muskulösen Austausch unterbricht. Die Heterogenität des Textes ist am Werk und die Abschweifungen der Rede sind ein wenig beunruhigend, die von der immer im Einklang stehenden Darbietung der fünf Interpreten mit Elan aufgenommen werden.
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„Immer noch Träume.“ CD 1: Philippe Fénelon (geb. 1952): Halley, für Klavier; Omaggio (A Tiepolo), für Violine; Zabak, für Klavier und Schlagzeug; Zwei Epigramme für Kontrabass, Harfe und Schlagzeug; Epilog, für Klavier; Notti, für Stimme und Kontrabass; Les Combats nuits, für Klavier und Schlagzeug.
CD 2: Still Dream, für Steeldrums und Streichquartett; Paläomusik, für 22 Lithophone und Schlagzeug.
Florent Boffard, Klavier; Maryvonne Le Dizès, Violine; Joëlle Léandre, Schlagzeug; Sylvie Beltrando, Harfe; Florent Jodelet, Didier Benetti, Emmanuel Curt, Gilles Ranticelli, Schlagzeug; Quatuor Diotima.
2 CDs von Radio France, Signature Collection. Aufgenommen von Januar bis April 1997 im Studio von Radio France (CD 1); Radio France 2023 Auditorium (CD II). Präsentationshinweis in Französisch und Englisch. Dauer: 70:00 (CD1) und 37:00 (CD2)