Auffahrunfall
Albtraum wird wahr: Elektroauto geht plötzlich mitten auf der Kantonsstrasse Lengnau aus – es besteht ein Verdacht
Das Elektroauto eines 58-jährigen Autofahrers wendet sich plötzlich mitten in der Surbtalstraße ab und bleibt stehen. Ein dahinter fahrender Fahrer sieht das Elektroauto nicht und kollidiert mit ihm. Die Fahrzeuge wurden schwer beschädigt und niemand wurde verletzt. Nun stellt sich die Frage, wer dafür verantwortlich ist.
Es ist eine schreckliche Vorstellung: Das eigene Elektroauto geht während der Fahrt plötzlich aus. Genau das ist einem 58-jährigen Autofahrer am vergangenen Samstagabend auf der Straße außerhalb von Ehrendingen in Richtung Endingen passiert. Gegen 21:30 Uhr blieb sein Elektroauto in der Nähe von Lengnau einfach auf der dunklen Straße stehen. Das Licht ging aus. Als ein 64-jähriger Fahrer, der von hinten angefahren wurde, bemerkte, dass das Auto abgestellt war, war es zu spät. Es gab einen Lärm und es kam zu einer Kollision. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt. Doch der Sachschaden ist hoch, wie die Kantonspolizei mitteilt.
Wie kann so etwas passieren? „Wir haben noch nie erlebt, dass ein Auto während der Fahrt angehalten hat“, sagte Mediensprecher Pascal Wenzel und sprach von einem Einzelfall. Während die Unfallabteilung der Kantonspolizei den Fall untersucht, gibt es Hinweise darauf, dass der Hersteller dafür verantwortlich sein könnte. Bei dem Unfallfahrzeug handelte es sich um einen Kia, der zum Hyundai-Konzern gehört.
Und der koreanische Hersteller hat im vergangenen Jahr wegen möglicher technischer Mängel mehr als 200.000 Autos zurückgerufen. Neben vier Modellen der Marke Hyundai war auch ein Modell der Marke Kia von den Rückrufaktionen im Frühjahr und Herbst betroffen: der Kia EV6, hergestellt zwischen 2022 und 2024.
Der Autohersteller identifizierte das Problem als einen beschädigten Transistor im Ladesteuergerät eines Autos, der das Laden der 12-Volt-Batterie verhinderte. Es ist nicht sicher, ob dies auch für das in den Unfall in Lengnau verwickelte Fahrzeug zutrifft.
Ausser dem Unfall des liegengebliebenen Kia im Aargau sind dem Touring Club Suisse (TCS) keine weiteren Fälle dieser Art bekannt. Und wer ist in einem solchen Fall verantwortlich? Wenn es sich um ein modellspezifisches Problem handele, würde laut TCS der Hersteller die Verantwortung teilen. Die endgültige Entscheidung muss die Versicherung treffen.
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