Das Justizministerium verbietet dem Konzern außerdem, Vereinbarungen mit Smartphone-Herstellern zu schließen, um die Standardnutzung seiner Suchmaschine durchzusetzen.
Die amerikanische Regierung beantragte am Mittwoch, dem 20. November, bei den Gerichten, Google zum Verkauf seines Chrome-Browsers zu verurteilen, eine Sanktion, die für den Technologieriesen, der bereits wegen seiner wettbewerbswidrigen Praktiken in der Kritik steht, von historischer Bedeutung wäre.
In einem Gerichtsdokument fordert das Justizministerium eine Aufspaltung der Aktivitäten der Gruppe und verbietet Google außerdem, Vereinbarungen mit Herstellern zu schließen, um die Standardnutzung seiner Suchmaschine auf Smartphones durchzusetzen. Die Behörden wollen außerdem verhindern, dass Google sein mobiles Android-Betriebssystem ausnutzt, um für seine anderen Produkte zu werben. Sie fordern sogar, dass der Technologieriese Android verkauft, weil er keine Entwicklungen in diese Richtung vorschlägt.
Ein tiefgreifender Wandel seitens der Behörden
Die Möglichkeit, eine Aufspaltung von Google zu fordern, markiert einen tiefgreifenden Wandel seitens der US-Wettbewerbsbehörden, die die Technologiegiganten weitgehend in Ruhe gelassen haben, seit sie vor 20 Jahren Microsoft nicht aufgelöst haben. Google wurde letzten Sommer von Amit Mehta, einem Bundesrichter in Washington, wegen illegaler Praktiken zum Aufbau und zur Aufrechterhaltung seines Monopols bei der Online-Suche für schuldig befunden. Dieser könnte im August 2025 über das Strafmaß entscheiden, nachdem er im November den offiziellen Antrag der Behörden erhalten und beide Parteien im Rahmen einer Sonderverhandlung im April angehört hatte.
Das Ministerium möchte, dass Google sich von Chrome, dem weltweit am häufigsten verwendeten Internetbrowser, trennt, da dieser einen wichtigen Zugangspunkt zur Suchmaschine darstellt und die Chancen potenzieller Konkurrenten untergräbt. Laut der Website StatCounter machte Google im September 90 % des weltweiten Online-Suchmarkts aus, bei Smartphones sogar 94 %.