Unter den Ängsten vor dem Umstieg auf ein Elektroauto erwähnen einige Verbraucher auch die Angst, die Batterie austauschen zu müssen. Und das aus gutem Grund: Es ist das wichtigste und teuerste Element eines Automobils. Die Batterie kann bis zu 30 % oder sogar 40 % und mehr des Kaufpreises eines Autos ausmachen.
Laut Hersteller liegt die durchschnittliche Lebensdauer einer Batterie zwischen 8 und 10 Jahren. Dies behauptet insbesondere Renault auf seiner Website. Doch Forscher der Stanford University in den USA glauben, dass diese Zahlen weit unter der Realität liegen. In einer am 9. Dezember in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichten Studie behaupten sie, dass die Lebensdauer von Batterien länger sei, „bis zu 38 %“im Vergleich zu aktuellen Schätzungen.
Elektroautos: Europas kalte Dusche auf dem Batteriemarkt
Wofür ? Denn nach Ansicht dieser Forscher berücksichtigen die im Labor durchgeführten Testkampagnen zur Alterung von Batterien nicht die tatsächliche Nutzung des Einzelnen und insbesondere sein Fahrverhalten. Aber die Methode von „Konstantstromentladung“das normalerweise zur Bewertung von Batterien verwendet wird, verschlechtert die Leistung von Batterien viel schneller, schreiben sie, im Vergleich zu „dynamische Entladung“plus „Vertreter des Fahrens eines Elektrofahrzeugs“.
„Überraschenderweise haben wir herausgefunden, dass die dynamische Entladung die Lebensdauer im Vergleich zur Konstantstromentladung deutlich verbessert“, betonen die Forscher.
Viel weniger Verschleiß in realen Situationen
Dabei setzten sie rund 92 handelsübliche Batteriezellen zwei Jahre lang unterschiedlichen dynamischen Entladungen aus. Mit der Idee, gängige Nutzungen und das Fahren von Fahrzeugen zu simulieren. Tatsächlich ist die Entladung bei Fahrten in der Stadt, im Stau, mit vielen Beschleunigungs- und Bremsphasen, wie auf der Autobahn über mehrere Stunden mit 130 km/h, nicht die gleiche. Außerdem simulierten die Forscher kleine und große Nutzungspausen. Sie haben auch einige gemeinsame Funktionen integriert, wie zum Beispiel regeneratives Bremsen, mit dem Sie etwas Energie zurückgewinnen können. Das Ergebnis der Studie ist eindeutig: Die Batterie verschleißt weniger, wenn sie realitätsnäheren Nutzungs- und Fahrszenarien ausgesetzt ist.
Genug, um vielleicht die Ängste mancher Autofahrer zu zerstreuen. Allerdings erfordert das Fahren eines Elektroautos die Aneignung bestimmter Reflexe, um die Batterie zu schonen. Hersteller raten beispielsweise dazu, stets einen Ladezustand zwischen 20 % und 80 % beizubehalten und nicht zu häufig auf Schnellladungen zurückzugreifen, die die Akkus stark belasten. Oder so oft wie möglich zu fahren, da eine Batterie, die selten genutzt wird, schneller verschleißt.