Eine Gruppe kommerzieller Kletterer plant die Besteigung des Everest in nur einer Woche mit einer innovativen Methode unter Einsatz von Xenongas. Diese noch wenig bekannte Technik ermöglicht es, die natürliche Produktion von EPO (Erythropoietin) zu stimulieren, einem Hormon, das die Anzahl der roten Blutkörperchen erhöht und die Akklimatisierung verbessert, ohne die traditionellen Schritte durchlaufen zu müssen. Nach einer Xenon-Therapie in einer Klinik in Kathmandu begeben sich die Kletterer direkt ins Basislager, um in Begleitung von Sherpas und mit Sauerstoffunterstützung einen rasanten Aufstieg in drei Tagen zu beginnen.
Entsprechend Lukas FurtenbachAls österreichischer Führer und Förderer dieser Methode besteht das Hauptziel darin, die Sicherheit von Expeditionen zu verbessern. Er sagt, dass die Reduzierung der Zeit, die man in großer Höhe verbringt, das Risiko schwerer Krankheiten wie Lungen- und Hirnödeme verringert. Dieser Ansatz ist jedoch nicht einhellig. Einige Mitglieder der Bergsteigergemeinschaft prangern eine Form des Dopings an und sind der Ansicht, dass diese Praxis im Widerspruch zum traditionellen Geist des Bergsteigens steht, der Anstrengung, Geduld und den Umgang mit dem Unerwarteten schätzt.
Auch die Kosten dieser Expeditionen sind umstritten. Diese Methode kostet satte 154.000 US-Dollar pro Person und richtet sich an eine wohlhabende Klientel, die bereit ist, Geld zu zahlen, um die traditionellen Herausforderungen des Everest zu umgehen. Allein eine Xenon-Therapiesitzung kostet 5.000 US-Dollar. Obwohl Furtenbach diese Innovation verteidigt und deren sicheren Einsatz im medizinischen Bereich seit 40 Jahren betont, betrachtet die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) Xenon aufgrund seiner Auswirkungen auf die körperliche Leistungsfähigkeit als verbotene Substanz.
In der Bergsteiger-Community sind die Meinungen weiterhin geteilt. Einige Führer, wie Adrian Ballingerglauben, dass beim Bergsteigen die gleichen Anti-Doping-Standards eingehalten werden sollten wie bei anderen Ausdauersportarten. Andere, wie Furtenbach, betrachten diese Methoden als eine natürliche Weiterentwicklung kommerzieller Expeditionen, bei denen Geschwindigkeit und Sicherheit Vorrang vor Abenteuer haben.
-Diese Kontroverse wirft eine größere Frage auf: Opfert kommerzielles Bergsteigen Erfahrung und Erkundung zugunsten von Rekorden und Gipfeln, die um jeden Preis erreicht werden? Der Einsatz von Xenon könnte durchaus zum Symbol dieses Wandels werden, seine Zukunft wird jedoch von seiner Akzeptanz in der Gemeinschaft und seinen Auswirkungen auf die Sicherheit der Kletterer abhängen.
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