Die Ausstellung „Requiem“ bietet den Besuchern 12 Gemälde und 18 Aquarelle, die die künstlerische Reise von Myonghi Kang veranschaulichen, einem 1947 in Daegu, Südkorea, geborenen Maler, der sich in die Provence und ihre Landschaften verliebte. Sie lebt seit 1972 in Frankreich und ließ sich von anderen globalen Landschaften inspirieren, beispielsweise von denen, die sie von der Wüste Gobi bis zu den Gletschern Patagoniens entdeckte.
Myonghi Kang ist bekannt für ihre lebendigen Gemälde, die die Beziehung zwischen Mensch und Natur erforschen. Jedes Werk spiegelt seine „unaufhörliche Suche nach Wahrheit, Licht und Harmonie“ wider, wie in der Präsentationszusammenfassung der Veranstaltung erläutert.
Subtile naturalistische Anspielungen
Der Renzo Piano Pavilion, der in das natürliche Licht der Region getaucht ist, stellt einen idealen Rahmen für die Würdigung dieser Werke dar und stärkt die Verbindung zwischen Kangs Kunst und der Umwelt. Beim Betreten werden die Besucher dank der Gemälde, die das Licht, die Farben und Texturen der Natur einfangen, in eine beruhigende, fast meditative Atmosphäre eingehüllt. Die großen Formate der Gemälde erzeugen ein Gefühl des völligen Eintauchens.
Angesichts dieser gewaltigen Kompositionen fühlen wir uns in Landschaften von zeitloser Schönheit versetzt, in denen die Natur sowohl zum Subjekt als auch zum Medium wird. Jeder Pinselstrich erinnert an die Fließfähigkeit eines Baches, die Dichte eines Waldes oder sogar an die Bewegung eines sich verändernden Himmels, als ob die Natur auf der Leinwand materialisiert wäre.
Subtile naturalistische Bezüge, gemischt mit kontrollierter Abstraktion, sind allgegenwärtig. Myonghi Kang erforscht eine Form der Bildlyrik, bei der Menschen nur bescheidene Zeugen der Größe des Lebens sind. Sein Werk versucht nicht, die Natur zu dominieren, sondern sich mit ihr zu vermischen und ihr Wesen in einer poetischen Suche nach der Wahrheit einzufangen. Dieser Ansatz bietet eine innige Wiederverbindung mit natürlichen Elementen.
Die Technik ruft das „Tropfen“ und die „Allover“-Bewegung hervor, bei der die gesamte Oberfläche der Leinwand mit der gleichen Aufmerksamkeit behandelt wird. Der Künstler Myonghi Kang verleiht seiner Geste eine subtile, fast meditative Meisterschaft.
Eine Pause des Schweigens
Das Ergebnis ist eine rhythmische, flüssige und perfekt ausgewogene Komposition, die im Rhythmus der Natur selbst zu atmen scheint. Für den Besucher fungiert die Ausstellung als Klammer der Stille im Tumult des Alltags. Der Maler lädt zum aktiven Nachdenken ein, wobei jeder Blick neue Nuancen und neue Details offenbart.
Diese sowohl monumentalen als auch intimen Werke wecken ein Gefühl des Staunens, gemischt mit Ruhe, und hinterlassen einen bleibenden Eindruck in den Köpfen und Herzen derjenigen, die sie betrachten. „Requiem“ ist nicht nur eine Ausstellung, es ist ein sinnliches und spirituelles Erlebnis, das die Schönheit der Natur zelebriert.
Die Ausstellung ist täglich von 12 bis 17 Uhr geöffnet.
Art
France