Es ist ein kleiner Blitz aus heiterem Himmel in der Buchhandlungslandschaft der Schweiz. Wie wir am Donnerstagmorgen erfuhren, soll es Payot künftig unter den in Frankreich geltenden Bedingungen möglich sein, Lieferungen direkt aus Frankreich zu beziehen.
Aufgrund einer Gesetzesänderung, die den Begriff des Missbrauchs der relativen Position einführte, reichte der französischsprachige Buchhändler im Jahr 2022 eine Beschwerde bei der Wettbewerbskommission (WEKO) ein. Im Fadenkreuz: die Madrigall-Redaktion, insbesondere Eigentümerin der Gallimard- und Flammarion-Ausgaben, die von Payot weitaus höhere Preise verlangte, als in Frankreich üblich.
Ein möglicher Rückgriff
„Payot verfügt nicht über ausreichende und sinnvolle alternative Bezugsquellen. Auch ein Verzicht auf den Verkauf von Madrigall-Büchern ist keine realistische Option“, heißt es in einer am Donnerstagmorgen veröffentlichten Medienmitteilung der WEKO. Sie hält daher die von Madrigall Payot angebotenen Kaufpreise für missbräuchlich und fordert, dass Payot von den in Frankreich geltenden Bedingungen profitieren kann.
Payot drückte sofort seine Zufriedenheit aus. „Mit diesem Entscheid anerkennt die Weko das Recht der Payot SA, Direktlieferungen aus Frankreich zum Marktpreis und zu branchenüblichen Konditionen vorzunehmen“, betont das Unternehmen in einer Medienmitteilung. Der nächste Schritt wird die Umsetzung des Gesetzes und damit der kommerziellen Lieferbedingungen sein, die es uns ermöglichen, unseren Kunden einen fairen Preis anzubieten und gleichzeitig unsere Qualitätsbuchhandlungen in der Westschweiz aufrechtzuerhalten.“
Der Entscheid der WEKO kann beim Bundesverwaltungsgericht angefochten werden.
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Die Entwicklung folgt