Studientag am Rande der Ausstellung L’Atelier du Faux. Falsche Bücher, falsche Einbände, falsche Identitäten (Woluwe-Saint-Pierre, Brüssel)

Studientag am Rande der Ausstellung L’Atelier du Faux. Falsche Bücher, falsche Einbände, falsche Identitäten (Woluwe-Saint-Pierre, Brüssel)
Studientag am Rande der Ausstellung L’Atelier du Faux. Falsche Bücher, falsche Einbände, falsche Identitäten (Woluwe-Saint-Pierre, Brüssel)
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Studientag parallel zur Ausstellung

Die Fälschungswerkstatt. Gefälschte Bücher, gefälschte Einbände, gefälschte Identitäten

organisiert in der Wittockiana

von Perrine Decroës

mit Unterstützung der FNRS-Seltene und wertvolle Dokumente

30. Januar 2025

„Es ist schwer, die Wahrheit zu sagen, denn es gibt nur einen, aber er lebt und hat daher ein sich veränderndes Gesicht“, schrieb Franz Kafka (Briefe an Milena – zitiert nach Étienne Klein, Der Geschmack des Echten2020). Die Grenze zwischen Wahrheit und Falschheit ist in der Tat manchmal schwach, sogar unklar. Diese Überlegung findet besondere Resonanz in der Welt der Bücher, wo Originalität und Schöpfung mit Kopieren, Pastiche und Fälschung koexistieren. Diese Praktiken, ob marginal, absichtlich oder eindeutig betrügerisch, stellen nicht nur den Begriff der Authentizität in Frage, sondern auch die vielfältigen sozialen, kulturellen und politischen Funktionen des Buches.

Das Wittockiana, Museum für Buchkunst und Buchbinderei, möchte zeigen, dass das Buch über seine Funktion als materieller Träger hinaus auch ein eigenständiges soziales Objekt ist. Als Vektor für die Weitergabe von Wissen und Ideen ist es ein Instrument der Macht und Kontrolle, ein Element der kulturellen Identität, ein wirtschaftliches Objekt, ein sozialer Vermittler, eine Unterstützung für Protest oder sogar ein Motor des Wandels. Als solches spiegelt das Buch gesellschaftliche Dynamiken und Spannungen wider, auch in seiner Beziehung zur Falschheit, sei es Fälschung, Nachahmung, Zweckentfremdung oder militante Schöpfung.

Der Studientag wird parallel zur Ausstellung organisiert Die falsche Werkstatt à la Wittockiana möchte diese Vielfalt widerspiegeln und bietet einen vielseitigen Ansatz für Themen im Zusammenhang mit Fälschungen in der Welt der Bücher. Durch Interventionen zu Themen wie Fälschung in Belgien, literarischen Pastiches, fiktionalen Bibliotheken oder sogar biografischer Fiktion als eigenständigem Genre möchte dieser Tag die vielfältigen Variationen von Fälschungen in der Literatur und Buchkunst hervorheben. Ausgehend von historischen, literarischen und kulturellen Perspektiven werden die Beiträge die Spannungen, Strategien und manchmal mehrdeutigen Probleme offenlegen, die diese Praktiken umgeben, und gleichzeitig ihre Auswirkungen auf unser Verhältnis zu Authentizität, Schöpfung und zum kollektiven Gedächtnis hinterfragen.

In Anlehnung an aktuelle Debatten über die Begriffe Wahrheit und Post-Wahrheit möchte dieser Studientag anhand verschiedener Standpunkte zeigen, dass Falschheit nicht auf eine einzige Definition reduziert werden kann. Es stellt somit ein relevantes Prisma für das Verständnis der Ambitionen, Spannungen und Paradoxien dar, die für jede Gesellschaft und jedes kreative Unternehmen spezifisch sind.

Zu diesen Fragen haben wir das Vergnügen, Ihnen zuzuhören:

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Renaud Adam (Universität Lüttich), Paul Aaron (Freie Universität Brüssel), Bruno Goosse (Königliche Akademie der Schönen Künste Brüssel), Jacques Hellemans (Freie Universität Brüssel), Véronique Jago-Antoine (Archiv und Literaturmuseum), Stéphane Mahieu (Schriftsteller), David Martens (Katholische Universität Leuven) et Quentin Nerinckx (Katholische Universität Leuven).

Praktische Regelungen:

Die auf Französisch gehaltenen Mitteilungen dauern 25 Minuten, gefolgt von einer 15-minütigen Diskussion. Alle Interventionen finden persönlich statt, Videokonferenzen werden nicht akzeptiert.

Datum: 30. Januar 2025

Zeit: 9:30 bis 17:30 Uhr

Standort: Rue du Bemel 23, 1150 Woluwe-Saint-Pierre

Anmeldung: [email protected]

Verantwortlich: [email protected]

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