Das Goethe-Institut de Nancy veranstaltet in Zusammenarbeit mit Le Livre sur la Place am Freitag, den 7. Februar 2025, um 19 Uhr einen außergewöhnlichen Literaturabend anlässlich der Veröffentlichung der französischen Übersetzung von Marseille 1940, Wenn die Literatur entweicht (Grassett-Ausgaben).
Der Autor Uwe Wittstock wird mit Olivier Mannoni, dem Übersetzer des Werks, über dieses ergreifende Buch sprechen, das in das Herz des besetzten Frankreichs eintaucht, wo von der Gestapo gejagte Intellektuelle, Künstler und Schriftsteller Zuflucht suchten, in der Hoffnung, einen Weg in die Freiheit zu finden. Die Diskussion wird von Cornelia Geiser, Dolmetscherin, begleitet.
Uwe Wittstocks Buch beleuchtet die sich überschneidenden Schicksale symbolträchtiger Persönlichkeiten wie Hannah Arendt, Walter Benjamin, Anna Seghers und Heinrich Mann, Flüchtlinge in Marseille mitten im Zweiten Weltkrieg. Angesichts der gnadenlosen Verfolgung durch das Nazi-Regime und der zunehmenden Kollaboration mit der Vichy-Regierung fanden diese Intellektuellen dank heldenhafter Persönlichkeiten wie dem amerikanischen Journalisten Varian Fry einen fragilen Hoffnungsschimmer.
In fesselnden Texten erweckt Wittstock diesen Moment des kulturellen und politischen Zusammenbruchs zum Leben und würdigt gleichzeitig diejenigen, die es wagten, Widerstand zu leisten und trotz der Gefahren Hilfe anzubieten.
Praktische Informationen: Goethe-Institut Nancy, 39 rue de la Ravinelle, Nancy; Freitag, 7. Februar 2025, 19 Uhr. Freier Eintritt, bei Anmeldung über diesen Link.
Juni 1940: In der von der deutschen Wehrmacht besetzten Zone macht die Gestapo Jagd auf Hannah Arendt, Walter Benjamin, Anna Seghers und sogar Heinrich Mann sowie auf unzählige deutsche und österreichische Staatsbürger, die seit 1933 in Frankreich Zuflucht gesucht haben.
-Vom Vichy-Regime in den Rang von Parias degradiert, flohen Intellektuelle, Künstler, politische Aktivisten und Schriftsteller in den größten Hafen der Freizone, Marseille, in der Hoffnung, ein Visum für die Freiheit zu erhalten. Wenn sie nicht in den Lagern im Süden Frankreichs interniert sind, treffen sich die größten Köpfe ihrer Zeit dort in einer Atmosphäre außergewöhnlicher Aufregung, die einer provisorischen Kulturhauptstadt würdig ist. Doch mit der Intensivierung der Zusammenarbeit, der Verabschiedung antijüdischer Maßnahmen und der Verschärfung der polizeilichen Überwachung verwandelte sich die Stadt Marseille schnell in ein Freiluftgefängnis. Plötzlich, mitten in der Tragödie, bietet ein amerikanischer Journalist namens Varian Fry einen Hoffnungsschimmer …
Mit Marseille 1940Uwe Wittstock lässt uns den Zusammenbruch einer Welt an der Seite ihrer Opfer und Helden noch einmal erleben.
Uwe Wittstock, Jahrgang 1955, ist Journalist und Literaturkritiker. Seine Bibliographie umfasst Bücher über Marcel Reich-Ranicki, Karl Marx und zeitgenössische deutsche Literatur. Er war auch als Zeitungskorrespondent tätig Die Welt mehrere Jahre in Paris.
Seine bisherige Arbeit, 33. Februarwurde 2023 von Grasset veröffentlicht.
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