Im Kino: „Riverboom“, wenn Roadtrip auf Kriegsjournalismus trifft

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„Riverboom“ reist in die Vergangenheit und springt zwanzig Jahre zurück. Begleitet von einem Journalisten, einem Fotografen und einem Typografen zeichnet er den 11. September und seine Folgen für Afghanistan nach.

(Eine Rezension von Michael Gasch, adaptiert aus dem Deutschen)

Im Jahr 2002 ist Südafghanistan eine der gefährlichsten Regionen der Welt. Aber das hält Paolo Woods, Serge Morialist und Claude Baechtold nicht davon ab, dorthin zu gehen. Sie durchqueren Wüsten, Minenfelder und Kulturzentren, treffen auf Kriegsherren und schwer bewaffnete Gruppen und dokumentieren diese Realität akribisch. Ihre Aufnahmen gingen jedoch verloren – bis sie zwanzig Jahre später wiederentdeckt wurden und bereit waren, auf die Leinwand gebracht zu werden.

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„Riverboom“ von Claude Baechtold
© First Hand Films

Im Jahr 2024 sind bereits der Blockbuster „Civil War“ und das Biopic „Lee Miller“ in die Kinos gekommen. Diese beiden Geschichten präsentieren jeweils auf ihre eigene Art und Weise die verschiedenen Gesichter des Kriegsjournalismus. Heute ist „Riverboom“ an der Reihe, dank seines Dokumentarfilmformats eine neue Perspektive auf diesen Hochrisikoberuf zu bieten. Und jenseits der Mohn- und Cannabisfelder, durch die Ruinen und die großen afghanischen Städte erzählt es eine Geschichte, die viel größer ist als die des Krieges und der sogenannten „Pax Americana“.

Obwohl seit den im Film erzählten Ereignissen zwanzig Jahre vergangen sind, sind sie immer noch relevant. Illustriert durch eindrucksvolle Bilder regen sie auch interessante Gedanken an. Daher untersucht „Riverboom“ die Bedeutung des Begriffs „Krisenzentrum“ und die Art und Weise, wie er sich manifestiert. Ein spannendes Gespräch, das der Dokumentarfilm mit einer Prise trockenem Humor begleitet. Und unsere Abenteurer erklären: „In Afghanistan vertrauen wir dem Reisenden mehr als unserem eigenen Nachbarn – das Gegenteil der Schweiz.“

3,5/5★

Seit 30. Oktober im Kino.

Weitere Informationen zu „Riverboom“

Trailer zu „Riverboom“

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