Chloé Valmary26. November 2024
Zwischen Glitzer, herzzerreißenden Leidenschaften und dem Abstieg in die Hölle zeichnet „Les Reines du Drama“ von Alexis Langlois die extravagante Geschichte von Mimi Madamour, der Pop-Diva der 2000er Jahre, und ihrer turbulenten Liebe zur Punk-Ikone Billie Kohler nach. Wie sein Flaggschiff-Song „Pas Touch“ von Yelle zelebriert der Film die Popkultur der 2000er Jahre und erkundet gleichzeitig die Tragödien und Träume seiner Heldinnen.
Drama Queens kommen ins Kino
Mit „Les Reines du Drama“, das an diesem Mittwoch, dem 27. November, in die Kinos kommt, präsentiert Alexis Langlois einen ebenso gewagten wie bewegenden ersten Spielfilm, der die letzte Kritikerwoche bei den Filmfestspielen von Cannes 2024 elektrisierte.
Dieses Pop-Melodram lässt die Karrieren und den Abstieg in die Hölle zweier Diven Revue passieren: Mimi Madamour, ein junger Star, der von einer Talentshow angetrieben wird, und Billie Kohler, eine Punk-Ikone, deren turbulente Liebesgeschichte die Leinwand in Aufruhr versetzt. Der Film spielt in einem schillernden Universum mit einer bewusst kitschigen Ästhetik und erkundet die Hintergründe des Showbusiness und die strukturelle Gewalt, die die Charaktere daran hindert, sich voll und ganz zu lieben.
Getragen von den lebendigen Darbietungen von Louiza Aura und Gio Ventura umspannt „Drama Queens“ mehrere Jahrzehnte, von 2005 bis in eine dystopische Zukunft, und ist gleichzeitig eine Hommage an Ikonen der Pop- und Queer-Kultur.
Alexis Langlois beschwört so unterschiedliche Referenzen wie „A Star is Born“, Almodóvar oder sogar Britney Spears und haucht diesem romantischen Fresko eine entschieden moderne Energie ein. Der Soundtrack von Rebeka Warrior und Yelle verstärkt diese Spannung zwischen Glamour und Verzweiflung.
Hinter den Strasssteinen und Prothesen verbirgt sich ein zutiefst engagiertes Kino. Alexis Langlois verleiht queeren Geschichten ihren Adel, feiert die Ausgegrenzten, die Gewesenen und die extravaganten Seelen und prangert gleichzeitig die unterdrückenden Normen des Patriarchats an. Eine ebenso spektakuläre wie bewegende Ode an die verschlingende Liebe.
Don’t touch: ein Pop-Hit als Hommage an die 2000er Jahre
In „Les Reines du Drama“ verkörpert das Lied „Pastouch“ eine lebendige Ode an die Popkultur der 2000er Jahre. Komponiert von Yelle und gesungen von Ambriel (The Voice), ist dieser Titel von großen Musikfiguren dieser Zeit inspiriert Alizée, Priscilla, Britney Spears oder sogar Lorie, um eine nostalgische und berauschende Atmosphäre zu schaffen. Alexis Langlois wollte nicht nur an diese von Telecrochets und einer kitschigen Ästhetik geprägte Zeit erinnern, sondern auch eine Mythologie um den Protagonisten des Films, einen fiktiven Sänger, schmieden.
Das Lied mit seinem dynamischen Tempo und den frontalen Texten vereint Einfachheit und Effektivität, um die kollektive Vorstellungskraft einer Generation anzuregen. „Pas Touch“ spielt mit den Kontrasten zwischen jugendlichem und performativem Sentimentalismus und erforscht dabei den Kummer und die Suche nach Anerkennung in einem Universum voller Träume von Berühmtheit.
Wie Britney Spears, die in „Baby One More Time“ sang, dass die Einsamkeit sie umbringe, spiegelt „Pas Touche“ die Melancholie einer Heldin wider, die trotz einer farbenfrohen und lebensreichen Umgebung mit sentimentaler Einsamkeit konfrontiert ist.
Durch seinen eingängigen Refrain und seine unmittelbare melodische Struktur ist „Pas touch“ eine Hommage an ein musikalisches goldenes Zeitalter, das eine ganze Generation geprägt hat, die sich von der Hit Machine und Star Ac‘ ernährte.