Bailey, 12, lebt mit seinem Bruder Hunter und seinem Vater Bug zusammen, der sie alleine in einem besetzten Haus in Kent, England, großzieht. Bug hat wenig Zeit für seine Kinder und Bailey, der kurz vor der Pubertät steht, sucht woanders nach Abenteuern.
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Aktualisiert um 10:30 Uhr.
Vogel der britischen Regisseurin Andrea Arnold ist eine Coming-of-Age-Geschichte im Sinne des sozialen Realismus ihrer Kurzfilme Milch, Hund et Wespe – der ihm 2005 einen Oscar einbrachte – ebenso wie seine hervorragenden Spielfilme Rote Straße (2006), Aquarium (2009) et Amerikanischer Honig (2016), alle Gewinner des Jurypreises der Filmfestspiele von Cannes.
Nachdem dieser Film letzten Mai auch im offiziellen Wettbewerb von Cannes gezeigt wurde, kehrt der Filmemacher nach dem Dokumentarfilm zur Fiktion zurück Kuh im Jahr 2021 – und in die Innenstadt Englands. Es erzählt die Geschichte einer mürrischen Jugendlichen, Bailey (Nykiya Adams), die mit ihrem kriminellen Vater (Barry Keoghan, so fesselnd intensiv wie eh und je) und ihrem Bruder Hunter (Jason Buda) in einem besetzten Haus lebt, mitten in der Kindheit Stadt im Südosten Englands.
Bailey trifft Bird (Franz Rogowski), einen aufrichtigen jungen Mann auf der Suche nach einer Identität, der sie aus ihrer Erstarrung reißt. Wer ist dieser seltsame Vogel, der jeden Moment droht, das prekäre Gleichgewicht, in dem sich Bailey befindet, durcheinander zu bringen?
Andrea Arnold interessiert sich erneut dafür Vogel, Meistens mit der Handkamera gefilmt, kommt er dank seines Scharfsinns und seiner Sensibilität den Figuren, dem Schicksal der Zurückgebliebenen auf packende Weise so nahe wie möglich. Es ist ein Film, in dem wir Anklänge an seine Filmografie finden, wie diese Szene mit Drogendealern, die an den Kurzfilm erinnert Hund. Aber vor allem dieser Wunsch, denjenigen eine Stimme zu geben, die keine haben, die unsichtbar sind oder vom Rest der Gesellschaft verachtet werden.
Die Musik, die immer im Mittelpunkt seiner Arbeit steht, variiert dieses Mal von Rap über Dad Rock bis hin zu Techno und Trip-Hop und kristallisiert so viele verschiedene Atmosphären heraus.
Die Autorin und Filmemacherin versucht sich auch am magischen Realismus, in einer Sequenz, die mich zum Nachdenken gebracht hat Tierwelt vom Franzosen Thomas Cailley. Auch wenn die Transplantation nicht richtig durchstartet, hindert das Andrea Arnold nicht daran, ihrer Filmografie einen neuen, charmanten und faszinierenden Stein hinzuzufügen.
Drama
Vogel
Andrea Arnold
Mit Nykiya Adams, Barry Keoghan, Franz Rogowski
1 Std. 58
7/10