Die Europäische Kommission stimmt dem Einstieg des Reeders MSC in die Hauptstadt der HHLA zu

Die Europäische Kommission stimmt dem Einstieg des Reeders MSC in die Hauptstadt der HHLA zu
Die Europäische Kommission stimmt dem Einstieg des Reeders MSC in die Hauptstadt der HHLA zu
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(Ausführungsbedingungen im 6. Absatz korrigiert)

HAMBURG/BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die Europäische Kommission hat den umstrittenen Einstieg des weltgrößten Reeders MSC in die Hauptstadt des Hamburger Hafenlogistikunternehmens HHLA genehmigt. „Die Kommission kam zu dem Schluss, dass die geplante Transaktion angesichts ihrer begrenzten Auswirkungen auf die Märkte, in denen die Unternehmen tätig sind, keinen Anlass zu Wettbewerbsbedenken geben würde“, heißt es in einer Erklärung der Kommission.

Es besteht keine Gefahr einer Marktabschottung oder anderer Wettbewerbsbedenken, da genügend Wettbewerber vorhanden sind, um den Zugang zu den relevanten Diensten und Häfen in Nordeuropa zu gewährleisten. Die Transaktion wäre im Rahmen des normalen Fusionskontrollverfahrens geprüft worden. Zuvor hatte die „Hamburger Morgenpost“ über diese Informationen berichtet.

Die Bürgerinnen und Bürger haben bereits Anfang September ihr Einverständnis gegeben

Der Transaktion steht nichts im Wege. Die Hamburger Bürgerschaft hat dem Einzug der MSC in die Hauptstadt bereits Anfang September ihre endgültige Zustimmung gegeben. Hamburgs rot-grüner Senat wollte die Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) ins Boot holen, um die Hamburger Hafen- und AG-Logistik (HHLA) sowie den Containerumschlag zu stabilisieren. Die Stadt wird voraussichtlich 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent des Unternehmens besitzen. Bisher befanden sich rund 70 % im Besitz der Stadt, der Rest verstreute sich.

Im Gegenzug will MSC sein Ladungsvolumen an den HHLA-Terminals ab dem kommenden Jahr steigern und bis 2031 auf eine Million Standardcontainer pro Jahr nahezu verdoppeln. Darüber hinaus will der Schweizer Reeder in Hamburg eine neue Deutschlandzentrale errichten und in Zusammenarbeit mit der Stadt das Eigenkapital der HHLA um 450 Millionen Euro erhöhen.

Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) begrüßte die Entscheidung. „Nach dem grünen Licht der Europäischen Kommission und der Zustimmung der Hamburger Bürgerschaft sind zwei wichtige Schritte zur Verwirklichung der strategischen Partnerschaft zur Entwicklung der Hamburger Hafen und Logistik AG mit der Mediterranean Shipping Company eingeleitet. Der Senat sieht sich daher auf dem Weg „Wir sind auf dem richtigen Weg für die Zukunft des Hafens“, sagte Leonhard.

Sollten die ukrainischen Behörden zustimmen – die HHLA betreibt einen Containerterminal in Odessa – seien alle Vollstreckungsvoraussetzungen erfüllt, so die Wirtschaftsbehörde. Anschließend wird der Abschluss umgesetzt.

Die Gewerkschaft Verdi und die Hafenarbeiter lehnten den Deal entschieden ab

Die Gewerkschaft Verdi und die Hafenarbeiter lehnen die Vereinbarung entschieden ab. Nach Ansicht von Verdi sind nicht nur die Arbeitsplätze der HHLA gefährdet, sondern auch die anderer Hafenunternehmen wie Gesamthafenbetrieb und Lasch-Betriebe. Darüber hinaus würde MSC durch diese Transaktion de facto weitreichende Vetorechte erlangen. Auch Experten hatten vor dieser Transaktion gewarnt und unter anderem von einem „historischen Fehler“ gesprochen./klm/DP/ngu

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