Schweizer Vermögensverwaltung: Steigende Relevanz nach starkem Wachstum

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„Die Asset-Management-Studie 2024 bestätigt, dass die Branche nicht nur eine wesentliche Säule der Schweizer Wirtschaft ist, sondern in den kommenden Jahren noch an Bedeutung gewinnen wird“, erklärt Adrian Schatzmann.

Die Schweizer Vermögensverwaltungsbranche befindet sich erneut auf einem robusten Wachstumspfad und erweist sich als wichtiger Pfeiler der Schweizer Wirtschaft. Das zeigen die am Dienstag veröffentlichten Ergebnisse der Swiss Asset Management Studie 2024 der Asset Management Association Switzerland (AMAS) und der Universität Luzern (HSLU). Auch nach der Übernahme der Credit Suisse durch UBS zeichnet sich die Schweizer Vermögensverwaltungsbranche durch ihre starke internationale Wettbewerbsfähigkeit und ein breit diversifiziertes Produkt- und Dienstleistungsangebot aus. Davon profitiert auch das Schweizer Rentensystem.

Nach einem Jahr 2022 voller Herausforderungen ist die Schweizer Vermögensverwaltungsbranche zu einem robusten Wachstum zurückgekehrt. Die verwalteten Vermögen (AuM) in der Schweiz stiegen im Jahr 2023 um 8,3 % auf CHF 3.177 Milliarden, was die Schweiz derzeit zum drittgrößten Vermögensmarkt in Europa macht. Das Wachstum der Branche beweist, dass die Vermögensverwaltung insgesamt eine wichtige Säule der Schweizer Wirtschaft darstellt und sich für die unterschiedlichsten Interessengruppen als profitabel erweist.

Im Jahr 2023 wird die Vermögensverwaltungsbranche rund ein Prozent zum Schweizer BIP beitragen. Sie erzielte einen Gewinn von 4,05 Milliarden Franken, zahlte 0,59 Milliarden Franken an Steuern und bietet rund 58.700 Vollzeitstellen. Pensionskassen stellen einen bedeutenden Teil der Kundenbasis der Vermögensverwaltungsbranche dar: Im Jahr 2023 wurden in der 2. Säule Kapitalmarktbeiträge in Höhe von 59 Milliarden Franken generiert, was die elementare Rolle der Vermögensverwaltung in der Schweizer Vorsorge unterstreicht System.

Adrian Schatzmann, CEO der Asset Management Association Switzerland (AMAS), kommentiert: „Die Asset Management Studie 2024 bestätigt, dass der Sektor nicht nur eine wesentliche Säule der Schweizer Wirtschaft ist, sondern in den kommenden Jahren noch an Bedeutung gewinnen wird.“ Die Entwicklung des Sektors ist durch erhebliches Wachstum, erhöhte gesellschaftliche Relevanz, ein stärkeres Engagement für eine nachhaltige Entwicklung, eine Verlagerung hin zu privaten und weniger liquiden Märkten, eine verstärkte Regulierungsaufsicht und transformative technologische Fortschritte gekennzeichnet.

Zu den weiteren Ergebnissen der Studie ergänzt Jürg Fausch, Ökonom an der Universität Luzern und Co-Autor der Studie: „Im Jahr 2023 wurden rund 30 % der verwalteten Vermögen (AuM) für institutionelle Kunden aus dem Ausland verwaltet.“ Im Siebenjahreszeitraum von 2017 bis 2023 stieg der Exportanteil um 4,8 Prozentpunkte. Dieser hohe Exportanteil verdeutlicht die internationale Nachfrage nach Schweizer Vermögensverwaltung und unterstreicht die Bedeutung nationaler Expertise.

Die Übernahme der Credit Suisse durch UBS markierte im Jahr 2023 einen wichtigen Wendepunkt für die Schweizer Vermögensverwaltungsbranche und veränderte die Marktstruktur. Im Jahr 2023 war UBS mit einem Marktanteil von 9,3 % der größte Schweizer Vermögensverwalter, verglichen mit 8,3 % für Credit Suisse.

Dank dieser Akquisition wird die UBS möglicherweise einen Marktanteil von 18 % halten, doch die Wettbewerbslandschaft, die stark durch die Präsenz ausländischer Vermögensverwalter und großer Kantonalbanken bestimmt wird, verhindert, dass sie eine marktbeherrschende Stellung einnimmt. Der Anteil alternativer Anlagen am Vermögensmix der Schweizer Vermögensverwalter ist weiter gewachsen und erreicht nun 24 %, was die Position der Schweiz in diesem margenstarken Geschäft weiter stärkt. Während die passiven Anlagen weiter zunahmen, dominierte bei den Schweizer Vermögensverwaltern nach wie vor die aktive Verwaltung.

Trotz des starken Wachstums im Jahr 2023 steht die Schweizer Vermögensverwaltungsbranche vor einer Reihe von Herausforderungen. Erstens ist das verwaltete Vermögen im Jahr 2023 zwar gestiegen, die Rentabilität des Sektors hat sich jedoch negativ entwickelt. Zweitens steigt der öffentliche Druck auf Vermögensverwalter, einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz und zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten. Nachhaltige Finanzinitiativen wie Selbstregulierung, Swiss Climate Scores und der Swiss Stewardship Code, die von der Asset Management Association Switzerland (AMAS) aktiv gefördert werden, gewinnen bei Schweizer Vermögensverwaltern zunehmend an Bedeutung und sollen wesentlich zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele beitragen.

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