Die Basel-III-Standards sorgen für Aufregung bei Bankern

Die Basel-III-Standards sorgen für Aufregung bei Bankern
Die Basel-III-Standards sorgen für Aufregung bei Bankern
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Zürich (awp) – Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) zeigt sich nur mäßig erfreut über den Entscheid des Bundesrates, ab dem 1. Januar die neuen Aufsichtsstandards Basel III anzuwenden. Der Dachverband zeigt sich „irritiert“ und bedauert, dass die Schweizer Regierung „ohne Notwendigkeit“ die Führung übernimmt.

Für den ASB sollen die Schweizer Behörden dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen in der Schweiz im Vergleich zu anderen Konkurrenzmärkten attraktiv bleiben. Allerdings werden die Europäische Union, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten diese Standards – also eine regulatorische Verschärfung – später einführen oder haben den Termin für ihre Umsetzung noch nicht festgelegt.

„Die Schweiz beraubt sich der Chance, sich auf Augenhöhe gegenüber wichtigen internationalen Finanzplätzen zu behaupten“, beklagt der Verband in einer lapidaren Medienmitteilung.

An seiner Sitzung am Mittwoch hat der Bundesrat beschlossen, das finale Basel III-System, das ab dem nächsten Jahr für Banken gilt, mittels einer Änderung der Eigenmittelverordnung (Eigenmittelverordnung) in Schweizer Recht zu integrieren.

Diese Standards der „dritten Generation“ wurden vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht entwickelt. Sie zielen darauf ab, die Zahlungsfähigkeit und Liquidität von Instituten zu stärken. Das endgültige System wurde im Dezember 2017 verabschiedet und im Februar 2019 durch eine Verschärfung der Mindeststandards in Bezug auf Marktrisiken überarbeitet. Das System sieht vor allem eine größere Kapitaldeckung für Bankgeschäfte vor, die als die riskantesten gelten.

Der Schweizer Bankensektor ist dem Grundsatz der Selbstregulierung sehr verpflichtet und begrüßt die Einführung regulatorischer Beschränkungen oft nicht, insbesondere wenn diese von anderen konkurrierenden Finanzplätzen nicht angewendet werden. Für den ASB untergräbt dieser „Schweizer Abschluss“ die Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Betriebe.

fr/jh

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