DAS WESENTLICHE
- Schwarze Kunststoffgegenstände wie Küchenutensilien oder bestimmte Spielsachen können beim Recycling des Materials mit gefährlichen Stoffen kontaminiert sein.
- Eine Studie zeigt, dass sie zu hohe Mengen an Flammschutzmitteln enthalten.
- Diese Chemikalien sind mit einem hohen Krebsrisiko verbunden.
Wenn Sie schwarze Kunststoffteile haben, müssen Sie diese dringend ersetzen. Pfannenwender, Löffel oder andere Küchenutensilien, Kinderspielzeug, Take-Away-Behälter: Das Material ist in vielen Alltagsgegenständen präsent. Laut einer aktuellen Studie, veröffentlicht in Chemosphäre Anfang Oktober war schwarzer Kunststoff mit chemischen Substanzen, sogenannten Flammschutzmitteln, verunreinigt. Diese erhöhen das Krebsrisiko.
Giftige Substanzen in Spielzeug
Diese Arbeit wurde von der Toxic-Free Future Association, die Forschung zu giftigen Produkten durchführt, und dem Amsterdam Institute for Life and the Environment an der Vrije Universiteit Amsterdam durchgeführt. Die Autoren untersuchten rund 200 Produkte unseres täglichen Lebens: Sie suchten nach Brom, einem Stoff, der als Flammschutzmittel eingesetzt wird. “Die schwarzen, münzähnlichen Piratenperlen aus Plastik (…) hatten einen der höchsten Flammschutzmittelwerte.“unterstreicht Megan Liu, Hauptautorin der Studie und Direktorin für Wissenschaft und Politik für Toxic-Free Future, in einem Interview mit CNN. Diese Kinderspielzeuge enthalten bis zu 22.800 Teile pro Million, eine wissenschaftliche Maßeinheit, an Flammschutzmitteln. Laut diesem Experten macht dies fast 3 % des Gesamtgewichts des Objekts aus. In Sushi-Tabletts zum Mitnehmen fanden Forscher bis zu 1.900 Teile pro Million Flammschutzmittel.
Wie lässt sich das Vorhandensein von Flammschutzmitteln in schwarzem Kunststoff erklären?
Den Autoren zufolge verunreinigen diese gefährlichen Stoffe beim Recycling Alltagsprodukte. “Die gefährlichsten Flammschutzmittel, die in der Studie in Verbraucherprodukten gefunden wurden, sind dieselben, die auch in den Elektronikgehäusen von Fernsehgeräten und anderen elektronischen Geräten verwendet werden.präzisiert Megan Liu. Schwarze Kunststoffe würden somit durch Fehler beim Recycling dieser Elektronikprodukte verunreinigt.
Kontaminierter Kunststoff: Gesundheitsrisiken
Einige der untersuchten Objekte enthielten Decabromdiphenylether oder DecaBDE, das zur Kategorie der PBDE-polybromierten Diphenylether gehört. Allerdings haben laut einer im April 2024 veröffentlichten Studie Menschen mit den höchsten PBDE-Werten im Blut ein um 300 % höheres Krebsrisiko als Menschen mit den niedrigsten Blutwerten. Die Substanz ist auch mit einem höheren Risiko für Schilddrüsen- oder endokrine Störungen sowie Entwicklungsstörungen beim Fötus und bei Kindern verbunden und kann toxisch für das Immunsystem sein.
