“Da bin ich sprachlos”
Schiedsrichter Brych macht wütende Frankfurter fassungslos
19.10.2024, 18:42 Uhr
Eintracht Frankfurt verliert das Topspiel der Fußball-Bundesliga knapp bei Bayer Leverkusen. Eine Szene in der Schlussminute sorgt für reichlich Gesprächsstoff. Die Verantwortlichen der Eintracht machen dem Schiedsrichter Vorwürfe. Aber nicht nur in dieser Szene.
Große Aufregung in der BayArena: Erst forderten die wütenden Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt in der Schlussphase vergeblich einen Elfmeter, dann sparten sie nach der knappen Niederlage in einem turbulenten Spiel bei Bayer Leverkusen nicht mit Kritik am Schiedsrichter. Er schätze Referee Felix Brych, sagte Trainer Dino Toppmöller nach dem 1:2 (1:1) beim Double-Gewinner: “Aber die Leistung heute, da bin ich ein bisschen sprachlos. Leider waren nicht alle auf dem Feld heute in Topform. Das hätte dieses Spiel verdient gehabt.”
Für Gesprächsstoff sorgte eine strittige Szene kurz vor dem Ende. Leverkusens Nationalspieler Jonathan Tah hatte Eintracht-Stürmer Hugo Ekitiké ganz leicht gestoßen, als dieser kurz vor dem leeren Tor zum Kopfball nach oben gesprungen war (90.). Toppmöller und Sportvorstand Markus Krösche sahen einen “ganz klaren Elfmeter”. Der Angreifer war nach einem Fehler von Torwart Lukas Hradecky, der Finne hatte Tah bei einem Klärungsversuch angeschossen, auf dem Weg zum möglichen Ausgleich in diesem Topspiel der Fußball-Bundesliga. “Es war ein klares Foul. Die Jungs sitzen niedergeschlagen in der Kabine und sind sauer”, sagte der Coach.
Ekitike sei klar “in der Luft” gewesen, dann bekomme er den Kontakt von hinten. “Da verlierst du deine Balance”, so Toppmöller: “Er köpft ihn sonst aus drei Metern ins leere Tor. Wenn er das nicht sieht und überprüft, brauchen wir den Videobeweis auch nicht. Das hat uns extrem geärgert, die Jungs sind sehr sauer.” Bayers Sportchef Simon Rolfes sah es anders, er meinte: “Du darfst noch Menschen berühren, wir spielen ja nicht kontaktlos.”
Auch Leverkusens Trainer Xabi Alonso erkannte keine Probleme in der Szene: “Die Aktion war sehr intelligent von Jonathan Tah, das hat er gut gemacht.” Hradecky, der sein 300. Bundesligaspiel für Bayer bestritt und als erster ausländischer Keeper diese Marke erreichte, war erleichtert, dass sein Patzer letztlich unbestraft blieb. “Das war eine sehr unglückliche Szene, da haben wir richtig Glück gehabt.”
Zuvor hatte Brych für Bayer und Frankfurt jeweils nach Ansicht der Videobilder einen Foulelfmeter gegeben. “Mir werden viel zu viele Elfmeter gepfiffen mit dem VAR. Und den, den er geben muss, der wird nicht gepfiffen”, kritisierte Sky-Experte Dietmar Hamann deshalb.
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