Höhepunkt in Lettland: Das schwache Anderlecht liefert gegen Riga FS nach einem Eigentor in der Verlängerung immer noch eine perfekte Bilanz ab

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Anderlecht liegt weiterhin im Zeitplan, um (leicht) die nächste Runde der Europa League zu erreichen. Das sind die guten Nachrichten. Aber die Lila-Weißen verloren ihren perfekten Bericht gegen Riga FS. Stroeykens schien einem sehr schwachen RSCA den Sieg zu bescheren, bis die Letten in der Nachspielzeit den verdienten Ausgleich erzielten: 1:1. Die Bilanz bleibt bei 10 von 12, aber der Fußball war mittelmäßig.

Es sollte ein Spielplatz sein, die Europa League für Anderlecht. Vorerst jedenfalls. In unserem belgischen Wettbewerb müssen die Lila-Weißen manchmal auf Trab sein, um Spitzenleistungen zu erbringen, aber auf der europäischen Bühne lief bisher alles reibungslos. Ein Start mit 9 von 9 sorgte dafür, dass der Druck beim Wechsel nach Riga gering ausfiel. An sich könnte RSCA dann Freilauf haben – purer Spaß – aber in Wirklichkeit war es in Lettland offenbar schwierig, scharf zu sein. Langsam, langsamer, am langsamsten.

Tore nicht anerkannt

Allerdings waren wir überrascht, als wir den Spielbericht von Riga FS sahen. Waren Ikanieks und Paniek in der Startelf? Als wir unsere Aufmerksamkeit richteten, stellte sich heraus, dass es sich um Ikaunieks und den Balkanjungen Stefan Panic handelte. Die Heimmannschaft hatte unseren Spott nicht verdient, denn sie präsentierte sich sehr steif. Beispielsweise wurde Savalnieks nach fünf Minuten vom Platz gestellt, woraufhin Panic seine Flanke einschob. Glücklicherweise wurde dieses Tor wegen Abseits nicht anerkannt.

Anderlecht war gewarnt worden, aber der Alarm inspirierte sie nicht dazu, besseren Fußball zu spielen. Trainer David Hubert hatte natürlich etwas rotiert und im Mittelfeld das Rits-Leoni-Degreef-Dreieck eingeführt. Ja, Youngster Tristan Degreef war die Nummer 10, aber das Trio hatte keine Dynamik im Team. An der Spitze stand Kasper Dolberg, der letzte Woche schon mal Torluft schnuppern konnte. Hubert gab dem Dänen die Möglichkeit, seine 5-Tore-Serie fortzusetzen. Allerdings mussten dafür natürlich auch Möglichkeiten geschaffen werden.

Eigentlich funktionierte das nur einmal vor der Halbzeit. Françis Amuzu wandte sich weit von seinem Mann ab und rückte schnell vor. Ciske spielte gut gegen Degreef, der Dolberg geschickt bediente. Sein Ball ging gegen die Seile und das war wirklich ein lehrbuchmäßiges Tor. Leider hatte Dolberg kürzlich seine Deckung überwunden. Der VAR intervenierte und die Party wurde abgesagt.

Es war ein Aufwärmtraining in einem glanzlosen Spiel. Anderlecht war es untersagt, Gästefans mitzubringen, aber es waren immer noch viele RSCA-Fans im Daugava-Stadion. In einigen Fächern gibt es sogar mehr Belgier als Letten. Mussten sie für dieses Spiel 3.000 Kilometer fliegen und sich so viel Mühe geben, um (illegal) reinzukommen? Die Lila-Weißen entgingen sogar zweimal dem Rückstand. Es war wieder so Coosemans zur Rettung. Zunächst parierte der Torwart einen Versuch von Njie und blieb nach der Pause standhaft, als Kouadio alleine auf ihn zustürmte. Wenn Ihr Torwart gegen eine Mannschaft wie Riga FS bereits der Star ist …

Schwacher Dreyer

Wollen Pflug war sicherlich eine angemessene Beschreibung. Machen Sie kurzen Prozess mit diesen Lettendachten wir weiter. RFS kämpfte um das, was es wert war, war aber alles andere als ein Überflieger. Anderlecht hatte in der ersten halben Stunde sogar 64 Prozent Ballbesitz, ohne gefährlich zu werden. Anders Dreyer hat wieder sehr wenig davon gemacht. Auch seine Ecken gingen ins Leere.

David Hubert intervenierte. Er holte unter anderem Mario Stroeykens ins Team, was sich als deutlicher Mehrwert herausstellte. Super Mario übernahm die Kontrolle über das Spiel und spielte einige gute Bälle zu Dreyer. Leider dreimal. Er hat es zu keinem Zweck genutzt. Auch der eingewechselte Luis Vazquez gab nicht auf. Stroeykens dachte dann: Ich mache es selbst. Er nahm einen Ball an und verwandelte ihn wunderbar in die Flanke: 0:1. Nein, der Fußball hat sich nicht verbessert, aber so ein Knall hat vieles wieder wettgemacht. Stroeykens ist zunehmend 20 Millionen wert. Tut mir leid, Mario, weil ich in der Vergangenheit jemals an dir gezweifelt habe.

Das ideale Szenario für Anderlecht schien sich doch zu ergeben. Die Brüsseler strebten mit einem perfekten Ergebnis von 12 von 12 die Spitzenposition in der Europa League an. In der Nachspielzeit bekamen die Belgier jedoch noch das, was sie verdient hatten. RFS ist wieder aufgetaucht. Colin Coosemans schaffte eine dritte Superparade, doch nach dem Abprall stand es durch ein Eigentor von N’Diaye 1:1. Immer noch ein Wermutstropfen.

Anderlecht hätte neben Lazio in einer Rangliste mit 36 ​​Mannschaften an der Spitze stehen können. Dann begann ganz Europa darüber zu reden. Nur Leoni und Co. haben geschossen. in Riga selbst. Lettland war kein lustiges Land. Die Lila-Weißen bleiben im Zeitplan, um die nächste Runde zu erreichen – die Zwischenrunde ist fast eine Tatsache –, aber der perfekte Bericht ist nicht mehr vorhanden.

An der Spitze der Heimmannschaft: ein gewisser Ikaunieks. Auf Niederländisch klingt das etwas lahm, aber es wurde schnell klar, dass er etwas kann. Nach nur vier Minuten wehrte der von Zanka freigegebene Angreifer – der in diesem Jahr achtzehn Tore erzielte – eine Flanke an Coosemans vorbei ab. Zum Glück für die Lila-Weißen wurde die Flagge sofort gehisst. Linksverteidiger N’Diaye hatte sich hinten eingeklemmt, doch sein Mann stand im Abseits. Es war sicherlich eine Warnung, die zählen konnte: Es gab keinen Kater für den brandneuen lettischen Meister und Pokalsieger.

Dolbergs Fehler

Die belgischen Gäste, mit Verschaeren, Stroeykens und Edozie auf der Bank, blieben ruhig – logisch, mit 9 von 9 im Europapokal – aber es hätte noch etwas mehr sein können. Über geblockte Schüsse der jungen Degreef und Amuzu in der Anfangsphase hinaus kamen sie nicht weiter. Erst nach zwanzig Minuten kam es zu einem ersten glatten (Gegen-)Angriff, der sofort in ein Tor mündete. Amuzu wandte sich geschickt von seinem Gegenspieler ab, rückte vor und bediente dann Degreef, der Dolberg allein vor Torwart Ondoa (ex-Oostende) platzierte. Der Däne blieb eiskalt und fertig, doch auch er konnte nicht lange jubeln. Der VAR rief den Schiedsrichter an den Bildschirm und entschied aufgrund der Bilder, das 0:1 abzulehnen. Dolberg hatte auf dem Weg zum Tor ein Foul begangen, so schien es jedenfalls.

Für einen Moment durfte Dolberg jubeln.

Foto: REUTERS

Es war bemerkenswert, dass wir ein „Wir sind Anderlecht!“ hatten. hörte man von der Tribüne rollen. Die Fans waren nach der Misere bei Real Sociedad zwar nicht willkommen, dennoch bekamen genügend von ihnen ein Ticket. Nicht, dass es dem Team viel geholfen hätte, denn die erste Halbzeit zog sich in die Länge, RSCA schaffte kaum etwas gegen die Fünf-Mann-Abwehr von RFS und am Ende war ein fantastischer Reflex von Coosemans bei Njies Kopfball nötig.

David Hubert nahm noch keinen Wechsel vor, doch kurz nach der Pause hieß es schon wieder fast Bingo. Simic wurde durch einen knappen langen Pass völlig ausgetrickst und Kouadio stand diesmal Coosemans gegenüber. Der Stürmer lieferte jedoch einen schwachen, zentralen Schuss ab und Anderlecht entkam erneut. Von all den positiven Dingen, die wir am Sonntag gegen KV Kortrijk (4:0) sahen, blieb nicht viel übrig, und so folgte etwa nach einer Stunde ein Dreifachwechsel. Stroeykens, Edozie und Vazquez kamen, um Degreef, Amuzu und Dolberg abzulösen.

Endlich Möglichkeiten

Man muss sagen: Auch Dreyer war spielberechtigt, durfte aber stehen bleiben. Der Flügelstürmer hatte daraufhin eine hervorragende Schussmöglichkeit, zielte aber – auch aufgrund der mittelmäßigen Rasenfläche – hoch. Sein zweiter Versuch war zu schwach und konnte Ondoa nicht beunruhigen. Die größte Chance hatte jedoch Edozie, der dachte, er würde eine Flanke von Stroeykens einnicken, aber mit dem Torwart kollidierte. Auf jeden Fall kam endlich etwas Bewegung in die Sache. Wer weiß, vielleicht ist noch eine letzte Offensive möglich, bei der auch Foket angegriffen wird.

Im Hintergrund ein enttäuschter N’Diaye, danach.

Foto: BELGIAN

Zehn Minuten lang schien es, als würde es erneut mit einem unblutigen 0:0 enden, doch damit hatte Stroeykens nicht gerechnet. Er machte einen Schnitt nach links unten und rollte das Leder wunderbar in die äußerste obere Ecke. Super Mario zur Rettungmit seinem vierten Saisontor. Er schien seiner Mannschaft 12 von 12 zu geben, aber sie mussten trotzdem aufpassen, insbesondere mit sechs Minuten Nachspielzeit. Und ja, in den letzten Sekunden stand es noch 1:1. Coosemans parierte, aber der Abpraller ging über N’Diaye ins Tor. Immerhin deprimierte Gesichter bei Anderlecht. Im Spiel gegen Cercle Brügge wird es mehr Druck geben.

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